Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen Demenzrisiko

Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben einer neuen US-Studie zufolge ein erhöhtes Risiko, Alzheimer oder eine vaskuläre Demenz zu entwickeln.

Dieses Ergebnis stellte Prof. Dr. Anne B. Newman von der University of Pittsburgh am 9. Mai bei der Jahrestagung der American Geriatric Society in Washington, D.C., vor. Vaskuläre Demenz entsteht, wenn das Gehirn nicht ausreichend mit Blut versorgt wird.

In der aktuellen Studie war das Demenzrisiko von Menschen untersucht worden, bei denen sich bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung durch einen Herzinfarkt, Angina pectoris (Brustenge) oder periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK, „Schaufensterkrankheit“) manifestiert hatte oder die entsprechende Kennzeichen aufwiesen. Dazu gehören Auffälligkeiten im EKG, eine Vergrößerung der linken Herzkammer sowie eine verdickte Wand oder Verengung der Halsschlagader.

„Wir fanden, dass Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein etwa 30 Prozent erhöhtes Demenzrisiko haben, das nur teilweise durch einen Schlaganfall erklärt wird“, sagte Newman. „Auch wenn das relative Risiko moderat war: Die weite Verbreitung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gekoppelt mit dem hohen Demenzrisiko bei älteren Menschen würde nahe legen, dass die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen die effektivste Maßnahme sein könnte, die wir zur Prävention von Demenz haben.“

Am höchsten sei das Demenzrisiko bei den Teilnehmern mit pAVK gewesen, berichtete Newman. „Auch das Alzheimer-Risiko war bei den Teilnehmern mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht, wenngleich dies teilweise durch andere Risikofaktoren für Demenz erklärt wurde.“

Die Studie war Teil einer großen Untersuchung zur Gesundheit von Herz und Gefäßen mit knapp 6000 Teilnehmern. Von diesen nahmen 3602 auch an Tests zu Gedächtnis und Wahrnehmung teil. Wie sich dabei herausstellte, litten 480 von ihnen unter einer Demenz: 330 unter Alzheimer (69 Prozent), 52 unter vaskulärer Demenz (elf Prozent), 76 unter einer Mischform dieser beiden Demenztypen (16 Prozent) und sechs unter Parkinson (ein Prozent).

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