Krankenhäuser achten zu wenig auf Qualitätskontrolle

Unfälle, Fehler und Missgeschicke, davon ist einer von zehn Patienten bei einem Krankenhausaufenthalt betroffen. Laut einer Studie der University of York wäre die Hälfte dieser Vorfälle zu verhindern. Die Untersuchung von mehr als 1.000 Krankheitsgeschichten in einem britischen Krankenhaus brachte fatale chirurgische Fehler, Infektionen und Komplikationen bei den Medikamenten ans Licht. Die Wissenschaftler fordern in dem Fachmagazin Quality and Safety in Health Care, dass mehr Geld für die Überwachung derartiger Vorfälle ausgegeben werden sollte.

Die britische Regierung hat Krankenhausbetreiber in den letzten Jahren dazu ermutigt, größere Anstrengungen bei der Suche nach etwaigen Komplikationen und Fehlern aufzubringen. Manager sollten auch beinahe passierte Missgeschicke melden, damit daraus gelernt werden kann. Andere Studien legen jedoch nahe, dass die Meldungsrate niedrig ist. Die Forscher analysierten die Krankenakten von 1.006 Patienten eines Krankenhauses. 87 Patienten erlebten zumindest ein Ereignis, dass eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Das Team geht jedoch davon aus, dass wahrscheinlich deutlich mehr Menschen betroffen waren.

Neben mehr als 40 Infektionen, kam er während oder nach 27 Operationen zu Komplikationen, 19 Problemen mit Medikamenten und 12 Fällen von Wundliegen. 30 bis 55 Prozent dieser Vorfälle hätten durch die Mitarbeiter des Krankenhauses verhindert werden können. Der leitende Wissenschaftler Trevor Sheldon erklärte, dass mit dem Finger auf Misstände zu zeigen, keine Lösung sei. Die gefundenen Probleme bedeuteten nicht, dass das National Health Service http://www.nhs.uk schlechter abschnitt als andere. Es handle sich um ein internationales Problem. Andere Länder wiesen ähnliche oder noch schlechtere Werte auf. „Unsere Forschungen beweisen jedoch, dass Krankenhäuser nicht komplett sicher sind und dass die Menschen versuchen sollten sich, wenn nicht unbedingt notwendig, sich von ihnen fernzuhalten.“ Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte laut BBC, dass die Schaffung der National Patient Safety Agency http://www.npsa.nhs.uk im Jahr 2001 darauf ausgerichtet war, die Reaktionen des NHS auf Fehler und Zwischenfälle zu verbessern.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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