Boom bei Online-Banking: Wohnzimmer wird zur Bank

Im Zuge der Digitalisierung des Finanzsektors wickeln mittlerweile 32 Prozent der Deutschen zwischen 16 und 74 Jahren ihre Bankgeschäfte im Internet ab.

Vergleicht man die Situation von 2006 mit der von 2004, entspricht dies einem Plus von sechs Prozent, wobei für das laufende Geschäftsjahr mit einer Quote von rund 35 Prozent gerechnet wird. Zu diesen Ergebnissen kommt der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) in seiner heute, Montag, gemeinsam mit Thomson Media Control präsentierten Online-Banking-Erhebung. „Der Hauptvorteil von Internet-Banking liegt für die meisten Kunden darin, dass sie bequem von zuhause aus nahezu alle Bankgeschäfte erledigen können und alle Banken diesen Service anbieten“, sagt Stephan Kahl, BITKOM-Sprecher Public Sector & Neue Märkte, im Gespräch mit pressetext.

Mit dieser Entwicklung einher geht auch die Forcierung bei der Online-Werbung für Kredite, Konten und andere Finanzprodukte. Investierten Finanzdienstleister und Versicherungen im ersten Quartal dieses Jahres noch 18 Mio. Euro in die Online-Werbung, sind es für das zweite Quartal mit einem Zuwachs von 28 Prozent mittlerweile 23 Mio. Euro (Q3 sogar 28 Mio. Euro). Die Finanz- und Versicherungsbranche folgt damit einem Trend, der sich über alle Branchen hinweg im Segment der grafischen Internet-Werbung abzeichnet. „Damit setzt sich die bestehende Hinwendung der Anbieter zu Werbezwecken weiter fort, wobei das Internet für Finanzdienstleister und Versicherer vor allem zur Vermarktung der Produkte interessant ist“, ergänzt Kahl.

So stiegen die Gesamtausgaben für grafische Online-Werbung über alle Branchen hinweg in den ersten drei Quartalen 2007 auf zusammen 627 Mio. Euro. Verglichen mit den ersten drei Quartalen für 2006 (373 Mio. Euro) ist dies ein Zuwachs von 68 Prozent. Trotz aller Bedenken rund um das Thema Sicherheit bemühen sich Banken und Versicherer verstärkt um Transparenz. Diese verweisen auf die stetige Verbesserung und Nutzung modernster Technologien, um etwaigen Betrugsfällen zuvor kommen zu können. Dennoch sollten auch die Kunden selbst ihren Beitrag dazu leisten, ihre Transaktionen vor unberechtigten Zugriffen zu schützen und niemals ihre Zugangsdaten für ein Konto an Dritte weiterzugeben oder auf dem Computer zu speichern. Erst so sei ein effektiver Schutz vor möglichen Ausspähungen durch Kriminelle gegeben.

„Es wird derzeit eine aktive Aufklärungsarbeit von den meisten Finanzinstituten beim Thema Sicherheit geleistet. Daher kann auch mit einem künftigen Anstieg der Nutzerzahlen in diesem Segment gerechnet werden“, ist sich Kahl sicher. Mit dem zielgerichteten Warnen vor gefälschten Internetseiten, die von Kriminellen häufig zu Phishing-Attacken genutzt werden, steige damit wesentlich das Vertrauen der Kunden in ihre Bank, so der Experte auf Nachfrage von pressetext.

Media Contact

Florian Fügemann pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.bitkom.org

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