KPMG-Studie: Unternehmen halten ein gesamteuropäisches Steuersystem für sinnvoll

Steuerspezialisten der größten europäischen Unternehmen unterstützen den Vorstoß der Europäischen Kommission, die Besteuerung von Körperschaften im Binnenmarkt transparenter zu gestalten. Das ist das Ergebnis einer Studie von KPMG International zur Einführung einer Common Consolidated Corporate Tax Base (CCCTB) in der Europäischen Union. Insgesamt nahmen rund 400 Steuer- und Finanzvorstände sowie Führungskräfte in Steuerabteilungen an der Umfrage teil. Die Befragung wurde in allen 27 Mitgliedstaaten und der Schweiz durchgeführt.

Der Vorschlag der Kommission ermöglicht den Unternehmen, die Steuerbemessungsgrundlage für alle ihre EU-weiten Unternehmenstätigkeiten nach einheitlichen Regeln zu ermitteln, anstatt wie bisher nach den Regeln der existierenden 27 einzelnen Steuersysteme. Anhand eines Aufteilungsmechanismus soll die konsolidierte Steuerbemessungsgrundlage auf die einzelnen Mitgliedsstaaten aufgeteilt werden.

Knapp 80 Prozent der befragten europäischen Unternehmen äußern sich positiv zu einer einheitlichen europäischen Steuerbemessungsgrundlage. In Irland ist die Zustimmung mit 30 Prozent am geringsten. Deutsche Unternehmen liegen mit 84 Prozent im oberen Drittel.

Obwohl die Kommission bislang einen gesamteuropäischen Körperschaftsteuersatz ausschließt, würden 62 Prozent der Befragten die Einführung eines solchen befürworten. „Diese Ergebnisse zeigen deutlich“, so KPMG-Vorstand Ernst Gröbl, „dass bei Unternehmen keineswegs die Steuergestaltung, sondern die Vereinfachung des Steuerrechts im Vordergrund steht.“

Deutsche Unternehmen versprechen sich von einer gemeinsamen konsolidierten Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage vor allem eine Reduzierung ihres steuerlichen Erklärungsaufwandes (54 Prozent) und ihrer Kosten (48 Prozent) sowie eine größere Planungssicherheit (46 Prozent). Allerdings ist der Glaube daran, dass eine gemeinsame konsolidierte Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage in naher Zukunft realisiert wird, eher verhalten. 34 Prozent der befragten deutschen Unternehmen gehen davon aus, dass das Projekt erst 2020 verwirklicht wird. 18 Prozent der befragten deutschen Unternehmen glauben, dass es niemals zu einer gemeinsamen konsolidierten Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage kommen wird.

Thomas Blees
Stellv. Leiter Unternehmenskommunikation
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
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