Europäischen Autoherstellern droht Konkurrenz aus China

Jeder vierte Deutsche kann sich vorstellen, ein Auto eines chinesischen Herstellers zu kaufen (25 Prozent). Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture hervor. 28 Prozent der befragten Führerscheinbesitzer glauben, dass chinesische Automobilproduzenten innerhalb der nächsten fünf Jahre hierzulande so erfolgreich sein werden wie koreanische Hersteller.

Konkurrenz besonders im unteren bis mittleren Preissegment 63 Prozent der Befragten sagen, für sie sei Fahrzeug- und Insassensicherheit das wichtigste Kriterium beim Kauf eines chinesischen Autos. Für beinahe jeden zweiten Autofahrer (48 Prozent) wäre der Preis ausschlaggebend – die zu erwartende größte Stärke chinesischer Hersteller.

„Ab 2009 werden chinesische Hersteller versuchen, neue Modelle auf den deutschen Markt zu bringen“, sagt Andreas Baier, Geschäftsführer im Bereich Automotive bei Accenture. „Bis dahin haben sie auch ihre Hausaufgaben in Sachen Sicherheit gemacht und könnten besonders im unteren bis mittleren Preissegment zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz werden.“

In den Jahren 2005 und 2007 hatten chinesische Hersteller bereits versucht, mit dem Geländewagen „Landwind“ beziehungsweise der Limousine „Brilliance“ in den deutschen Markt einzusteigen. In beiden Fällen führten die Ergebnisse von Sicherheitstests dazu, dass die Modelle zurückgezogen wurden.

Etablierte Hersteller sollten Schonfrist nutzen Trotzdem: „Die Schonfrist, bis chinesische Autos zur Konkurrenz auf dem deutschen Markt werden, ist kürzer, als viele Hersteller annehmen“, schätzt Andreas Bayer. „Aber noch haben sie eine Reihe von Möglichkeiten, ihre Position zu stärken.“ Ihr großer Vorteil sei die wesentlich höhere Marktbekanntheit. Den chinesischen Hersteller „Geely“, der jüngst ankündigte, 2009 zwei Modelle in Deutschland vermarkten zu wollen, kennen laut der Accenture-Studie gerade einmal zwei Prozent der hiesigen Autofahrer.

Einen weiteren wichtigen Vorsprung sieht Baier in der Kenntnis des Markts. „Viele Hersteller agieren hier seit langem und kennen die Strukturen und Verbraucher. Sie haben zum Teil ein sehr differenziertes Bild davon, welche Kunden was von ihren Marken erwarten.“ Dieses Wissen sei jedoch noch signifikant ausbaufähig, so Andreas Baier.

Weitere Ergebnisse der Studie:

Chinesische Autos müssten umweltverträglich sein. Auf Platz drei der Kaufkriterien für chinesische Autos landet die Umweltverträglichkeit (46 Prozent). Design (elf Prozent), Motorleistung (neun Prozent) und Markenimage (zwei Prozent) spielen für die meisten Verbraucher dagegen kaum eine Rolle.

Chinesische Autos sind weitgehend unbekannt. Den“Landwind“ kennen immerhin zwölf Prozent der Befragten, „Chery“ und „Brilliance“ sind gerade einmal neun Prozent der deutschen Autofahrer ein Begriff. Mit einer Bekanntheit von zwei Prozent landet „Geely“ abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Über die Studie

Im Auftrag von Accenture befragte TNS Infratest im Juli 2007 1.268 Führerscheinbesitzer in Deutschland. Über Accenture Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Mit dem Ziel, Innovationen umzusetzen, hilft das Unternehmen seinen Kunden durch die gemeinsame Arbeit, leistungsfähiger zu werden. Umfangreiches Branchenwissen, Geschäftsprozess-Know-how, internationale Teams und hohe Umsetzungskompetenz versetzen Accenture in die Lage, die richtigen Mitarbeiter, Fähigkeiten und Technologien bereit zu stellen, um so die Leistung seiner Kunden zu verbessern. Mit rund 158.000 Mitarbeitern in 49 Ländern erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2006) einen Nettoumsatz von 16,65 Milliarden US-Dollar.

Media Contact

Jens Derksen presseportal

Weitere Informationen:

http://www.accenture.de

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