Die Türkei ist noch nicht reif für Europa

Im Hinblick auf Religionsfreiheit und Gleichberechtigung haben Türken eine deutlich andere Einstellung als die EU-Bürger. Grundsätzlich unterstützen die türkischen Befragten zwar die Demokratie, trotzdem kann man feststellen, dass die Türkei bezüglich Religionsfreiheit und Gleichberechtigung eine Sonderstellung in Europa einnimmt.

Immerhin werden zwei der EU-Grundprinzipien nicht unterstützt. Die Studie zeigt, dass dagegen in fast allen anderen 25 EU-Staaten diese Grundprinzipien, zu denen Religionsfreiheit, Demokratie, Gleichberechtigung und Rechtsstaatlichkeit gehören, unterstützt werden. Nur in drei europäischen Staaten gibt es eine ablehnende Haltung. In Malta, mit einem Katholikenanteil von 97 Prozent, gibt es Vorbehalte gegen Religionsfreiheit und Gleichberechtigung. Im vorwiegend orthodoxen Griechenland überwiegt die Zahl der Gegner der Religionsfreiheit, ebenso in Rumänien.

Schweden oder Dänen erweisen sich hingegen als größte Verfechter der EU-Prinzipien. Die Studie belegt, dass sowohl der Anteil an Muslimen im Land als auch der ökonomische Modernisierungsgrad (Brutto-Inlandsprodukt) einen signifikanten Einfluss auf die Einstellungen der Befragten hatten: je höher der Anteil an Muslimen, desto geringer das Akzeptanzniveau.

Die Studie beruht auf einer Auswertung der Daten des European Values Survey 2000, einer wissenschaftlichen Studie mit je 1.000 Befragten pro Land. Autorin ist die Soziologin Frederike Wuermeling, die Studie ist im soeben erschienene Heft 2/2207 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie erschienen.

Bei Rückfragen: Frederike Wuermeling: z. Zt. (0032) 48 65 78 732 (mobil) oder Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Dr. Volker Dreier, (0221) 470-2518.

kzfss@uni-koeln.de oder www.uni-koeln.de/kzfss/

Verantwortlich: Dr. Patrick Honecker

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