Akupunktur für mehr als 80 Prozent der Behandelten vorteilhaft

Erste Ergebnisse einer großen Akupunktur-Studie hat das Berliner Universitätsklinikum Charité jetzt vorgelegt.

Demnach hätten sich Beschwerden und Schmerzen bei 80 bis 90 Prozent der Patienten gebessert, vermeldete am Freitag die Techniker-Krankenkasse, die das seit Oktober 2000 laufende Modellvorhaben initiiert hat. Mehr als 80.000 Patienten haben sich bislang an der Studie beteiligt. Damit handelt es sich nach Angaben der Kasse um die weltweit größte Studie zu Akupunktur.

Die Berliner Forscher vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie werteten bislang insgesamt 40.730 ärztlich dokumentierte Behandlungsverläufe zu sieben Krankheitsbildern aus. Dazu zählen neben den drei heute noch im Rahmen von Modellprojekten erstattungsfähigen Akupunktur-Behandlungen bei chronischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Lendenwirbelsäulen-Schmerzen (LWS) und osteoarthritischen Schmerzen auch die Behandlungsergebnisse aus den Anfängen des Modellvorhabens (allergisches Asthma und Heuschnupfen, schmerzhafte Regelblutung und Schmerzen der Halswirbelsäule). Zum Hintergrund: Die Krankenkasse war im Herbst 2000 mit fünf Indikationen gestartet und hatte ihr Modellvorhaben nach einem entsprechenden Beschluss des Bundesausschusses Ärzte und Krankenkassen im darauf folgenden Jahr angepasst.

Beim Halswirbelsäulen-Syndrom hätten sich die Schmerzen bei 88,2 Prozent der Patienten gebessert, berichtete Prof. Dr. Stefan Willich von der Charité. Als genauso wirksam (88 Prozent) habe sich die Akupunktur bei chronischen Kopfschmerzen erwiesen, erklärte der Institutsleiter. Für das Lendenwirbelsäulen-Syndrom (LWS) gaben die Ärzte an, dass sich bei 86 Prozent der Patienten die Schmerzen gebessert hätten. Zwei Drittel aller Behandelten waren weiblich, das Durchschnittsalter lag bei 50 Jahren.

Seit Juli 2001 sind 13 folgende weitere Betriebs-Krankenkassen dem Modellvorhaben Akupunktur beigetreten: Allianz Gesellschaften, Bertelsmann, BMW, Bosch, DaimlerChrysler, Deutsche Bank, Ford, Hoechst, HypoVereinsbank, Vereins- und Westbank, Opel, Siemens sowie die Handelskrankenkasse.

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(mc)

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