Zugang zu Krebsmedikamenten sehr unterschiedlich

Großbritannien schneidet beim Zugang zu Krebsmedikamenten extrem schlecht ab. Eine Studie des Karolinska Institutet hat nachgewiesen, dass die weltweiten Unterschiede extrem groß sind. So seien die Briten besonders langsam und schwach beim Übernehmen von Medikamenten. Die Wissenschafter untersuchten die Verkäufe von 67 Medikamenten in 25 Ländern. USA, Österreich, Frankreich und die Schweiz gehören zu den Vorreitern. Die britische Regierung gab laut BBC bekannt, dass das Zulassungsverfahren für Medikamente bereits beschleunigt wurde. Die Studie wurde vom Pharmaunternehmen Roche finanziert. Unabhängige Experten erklärten, dass die Ergebnisse dadurch nicht beeinflusst worden seien.

Die Forscher betonten, dass der rasche und allgemeine Zugang zu neuen Medikamenten sich in den Überlebensraten widerspiegle. Frankreich verfügt über die höchste Fünf-Jahre-Überlebensrate in Europa: 71 Prozent bei den Frauen und 53 Prozent bei den Männern. In Großbritannien liegen diese Prozentsätze bei 53 und 43 Prozent. Die größten Unterschiede bei der Übernahme, gemessen am Anteil der Patienten, die das Medikament erhielten und der Verfügbarkeit nach der Herstellung, zeigten sich bei Darm- und Lungenkrebs. In den USA lag die Übernahme von Bevacizumab, einem Medikament gegen Darmkrebs, um das Zehnfache über dem europäischen Durchschnitt. Frankreich und Deutschland lagen über dem Durchschnitt. Italien und Großbritannien weit darunter.

Bei Erlotinib, einem Medikament gegen Lungenkrebs, war die Übernahme in den USA ebenfalls um das Zehnfache höher als der europäische Durchschnitt und um das Dreifache als in Deutschland. Australien, Großbritannien, Norwegen und Polen ließen sich Zeit. Das Brustkrebsmedikament Trastuzumab wurde in Großbritannien erstmals im Herbst 2000 verkauft – fast zwei Jahre nachdem es in den USA auf den Markt gekommen war und zwölf Monate nach der Schweiz und Frankreich. Großbritannien, Neuseeland, Polen, Tschechien und Südafrika schnitten allgemein gesehen schlecht ab.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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