D-Mark-Nostalgie: Euro-Skepsis hält weiter an

Der Euro als Gemeinschaftswährung bleibt in der Beliebtheit der Deutschen auch fünf Jahre nach seiner Einführung weiterhin umstritten. Zu diesem Ergebnis kommt das Allensbacher Institut für Demoskopie (IfD Allensbach) in seiner jüngsten Studie, zu der im gesamten Bundesgebiet insgesamt 1.851 Personen ab 16 Jahren befragt worden sind. Die Zahl derjenigen, die dem Euro noch immer kein Vertrauen schenken und in „D-Mark-Nostalgie“ verfallen, schwankt seit Jahren um 30 Prozent und hat sich derzeit auf 31 Prozent eingependelt. Dennoch sagen zurzeit 57 Prozent, dass sie wenig oder gar kein Vertrauen in den Euro setzen.

Obwohl sich die ersten Wochen nach der Euro-Einführung 2002 positiv gestalteten, verschlechterte sich das Meinungsklima bis dato zusehends. Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) bleibt beharrlich, wenn es darum geht, die D-Mark lieber als den Euro im Portemonnaie zu haben. Interessant ist, dass sich die Anzahl jener, die seit 2002 (54 Prozent) derart nostalgisch an die alte D-Mark-Währung zurückdenken, bis heute konstant hält. „Die vorhandene ,D-Mark-Nostalgie' hat auf Deutschland bezogen, nicht primär etwas mit einer generellen Abneigung gegenüber der Europäischen Union als internationale Staatengemeinschaft zu tun“, erläutert Edgar Piel, IfD Allensbach-Sprecher.

Der Experte verweist auf die vor allem in der Nachkriegszeit bestehende und sich bis zur Euro-Umstellung lang anhaltende „Aura“ der D-Mark. „Die damalige Währung der Bundesrepublik war speziell 1954 mehr nur als ein Zahlungsmittel und eher ein Nationalsymbol“, so Piel. Mit dem WM-Sieg gegen Ungarn sowie dem anhaltenden Wirtschaftserfolg etablierte sich letztlich eine „harte Währung“. Bei der persönlichen Preiseinschätzung von Konsumprodukten und/oder Waren verschafft sich ein Großteil der Deutschen mit der Umrechnung der Euro- in D-Mark-Beträge Klarheit. Laut der Studie wird das Umrechnen mit der Zeit jedoch allmählich weniger. Machten dies anfangs fast alle Befragten (88 Prozent), so sind es heute „nur“ mehr 62 Prozent. „Erfreulich ist, dass nunmehr fast jeder Dritte (32 Prozent) unmittelbar in Euro denkt und umrechnet“, so Piel.

Der Experte zeigt sich optimistisch, dass der Euro als akzeptierte Währung über kurz oder lang bei den Deutschen ankommen wird. Besonders das Alter spiele hierbei eine zentrale Rolle. Bei den Jüngeren unter dreißig ist laut der Studie verstärkt zu beobachten, dass diese mehr Vertrauen in den Euro haben (44 Prozent) als der Durchschnitt der Bevölkerung (31 Prozent). Folglich gewöhnen sich jüngere Menschen sowie Generationen, die zukünftig mit dem Euro aufwachsen. Momentan denken und rechnen mehrheitlich (59 Prozent) in Euro, währenddessen nur eine Minderheit von ihnen (39 Prozent) noch Anzeichen von „D-Mark-Nostalgie“ zeigt.

Media Contact

Florian Fügemann pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.ifd.allensbach.de

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