Videogames verleiten zum Rasen

Computerspiele wirken sich auf das Fahrverhalten von jungen Autolenkern aus. Personen, die regelmäßig Rennspiele nutzen, neigen verstärkt zum Rasen im realen Straßenverkehr. Wie eine aktuelle Studie im Auftrag der britischen Fahrschule BSM belegt, tendiert rund ein Drittel der jungen Fahrer zu schnellerem Fahrverhalten, nachdem ein Video-Rennspiel konsumiert wurde. 27 Prozent der Fahrschüler zwischen 16 und 24 Jahren zeigen sich zudem risikofreudiger im Fahrverhalten. Insgesamt nahmen 1.000 Autolenker an der Untersuchung teil.

„Bei uns sind Videogames noch kein konkretes Thema. Wir haben uns mit solchen Auswirkungen von Spielen auf das Fahrverhalten bislang eigentlich nicht beschäftigt“, sagt Ursule Messner, Pressesprecherin vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), auf Nachfrage von pressetext. Natürlich seien aber schon zahlreiche Untersuchungen durchgeführt worden, die die Auswirkungen von äußeren Einflüssen wie Telefonieren, Musik, dem Einstellen des Autoradios etc. während der Fahrt unter die Lupe genommen haben. „Medien beeinflussen immer das Verhalten von Menschen, zu dem konkreten Thema Rennspiele liegen uns aber noch keine Studien vor“, so Messner.

Die Ergebnisse bei BSM zeigen jedenfalls, dass es einen unbestreitbaren Zusammenhang zwischen den Games und gefährlichem Fahrverhalten gibt. Ein Viertel der Befragten gab an, während dem Autofahren an die Fahrsituation im Spiel zu denken. Dabei handelte es sich insbesondere um Männer. 34 Prozent glauben, dass Videogames einen positiven Einfluss auf das reale Fahrverhalten haben, besonders was die Reflexe betrifft. Die Untersuchung zeigt auch, dass rund die Hälfte der regelmäßigen Gamer ihre Fahrprüfung beim ersten Versuch bestehen. Bei jenen, die nur ab und zu spielen, ist die Durchfallquote etwas höher: Nur 45 Prozent schaffen die Prüfung beim ersten Mal.

Der Spiele-Entwickler David Perry kritisiert die Ergebnisse der Studie. Er geht davon aus, dass nur das Verhalten während der Fahrt Einfluss auf das Autofahren hat, nicht aber Aktivitäten, die vorher passieren. „Alles, was sich auf die Emotionen niederschlägt, kann beeinflussen, wie jemand mit dem Auto fährt. Das kann der Beifahrer sein oder die Musik aus dem Radio, usw. Diese Dinge haben Auswirkungen, nicht irgendein Videogame, das Stunden vorher gespielt wurde“, meint Perry.

Media Contact

Claudia Zettel pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.bsm.co.uk

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