Deutschlands Südwesten ist Rentnerparadies

Deutschlands reichste Rentner wohnen im Südwesten. Zu diesem Ergebnis kommt eine heute, Mittwoch, von der Postbank präsentierte Studie. Demnach verfügen die Ruheständler im bundesweiten Durchschnitt über ein Netto-Haushaltseinkommen von 1.953 Euro pro Monat. „Nach Regionen- und Schul- sowie Berufsausbildung aufgegliedert, ergeben sich jedoch gravierende Unterschiede, die neben einem West-Ost-, auch ein Süd-Nord-Gefälle beinhalten“, kommentiert Ralf Palm, Postbank-Pressesprecher, im Gespräch mit pressetext.

Im Detail kommen Rentner der neuen Bundesländer auf nur 1.647 Euro im Monat. Dies sind im direkten Vergleich zu Westpensionen 19 Prozent weniger, da das Netto-Haushaltseinkommen hier im Schnitt bei rund 2.040 Euro liegt. Eine Untersuchung der Postbank in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach ergab, dass Ruheständler im Rhein-Main-Gebiet sowie im Südwesten Deutschlands durchschnittlich im Monat 2.207 Euro netto je Haushalt. In Bayern hingegen sind es mit 2.036 Euro immerhin noch mehr als im Norden der Republik. In Norddeutschland erreicht der monatliche Wert im Mittel nur 1.920 Euro. Auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen liegt mit 1.969 Euro klar vor Mecklenburg-Vorpommern mit durchschnittlich 1.579 Euro.

Eine weitere Differenz offenbart sich beim Blick auf die regional teils erheblich schwankende Abhängigkeit von staatlicher Rente. Auch hier führt Ostdeutschland negativ die Statistik an, wobei dies auch mit den großen Unterschieden im Hinblick auf die Quellen, aus denen sich das Einkommen speist, erklärt. Palm betont hierbei die generell hohe Inanspruchnahme der gesetzlichen Altersvorsorge, die im Westen mit 89 Prozent jedoch noch immer weniger sei, als im Osten mit 92 Prozent. Erlöse aus betrieblichen Altersversorgungen erhalten im Westen 37 Prozent der Rentner-Haushalte, im Osten sind es dagegen nur neun Prozent. Hinzu kommt, dass knapp die Hälfte (45 Prozent) der westdeutschen Rentner im Ruhestand auf eine eigene Wohnung oder Immobilie zurückgreifen können, hingegen in Ostdeutschland nur 28 Prozent diese Rücklageoption offen steht. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Aktienbesitz der Rentner (zehn Prozent Westen, fünf Prozent Osten).

Die Schulbildung spielt bei den Alterseinkünften eine entscheidende Rolle. Ruheständler mit Abitur oder Studium haben im Alter pro Monat netto bundesweit durchschnittlich 2.486 Euro in der Tasche. Dies sind 27 Prozent mehr als bei einem durchschnittlichen Ruheständler-Haushalt in Deutschland und sogar 36 Prozent mehr als bei Rentnern und Pensionären mit einfachem Schulabschluss. Diese erhalten im Schnitt nur 1.830 Euro, wobei pensionierte Beamte mit 2.578 Euro über das mit Abstand höchste Altersgeld verfügen (Angestellte: 2.009 Euro, Freiberufler: 1.951 Euro, Arbeiter: 1.710 Euro).

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Florian Fügemann pressetext.deutschland

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