Platts-Studie: Weltweite Kernenergieerzeugung stellt 2006 Rekord auf

Angeführt von den bemerkenswert verbesserten Produktionsergebnissen in Kanada, Japan und Russland sowie einer anhaltenden Produktionsleistung in den USA, Südkorea und Frankreich wird die weltweite, durch Kernkraft erzeugte Stromproduktion voraussichtlich 2,8 Mrd. Brutto-Megawattstunden (MWh) erreichen, heisst es in der Jahresübersicht 2006 der Platts Nucleonics Week. Dies ist mit dem Ergebnis von 2,75 Mrd. MWh im Jahr 2005 vergleichbar und der höchste registrierte Wert, seit Platts in den späten 60er Jahren begonnen hat, Daten zur Kernenergieerzeugung zusammenzutragen. Endgültige Zahlen für China und die Slowakei stehen für das Jahr 2006 noch nicht zur Verfügung.

„Das ist eine wichtige Nachricht für jeden, der über die Auswirkungen von Elektrizitätsquellen auf die Umwelt besorgt ist. Kernkraftwerke laufen im Allgemeinen in Grundlast, 24 Stunden am Tag, und geben keinen Kohlenstoff ab. Je mehr Strom ein Betreiber aus jeder Anlage herausholen kann, desto weniger Elektrizität muss aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe oder Wasserkraftanlagen kommen, die einzigen anderen rund um die Uhr verfügbaren Quellen,“ sagte Margaret Ryan, Platts Redaktionsleiterin für Kernkraft. „Die meisten Betreiber sagen auch, dass Kernkraft ihre billigste Elektrizitätsquelle ist, ein grösserer Kernkraftanteil kann daher dazu beitragen, Kosten niedrig zu halten.“

Die US-Produktionsmenge von fast 823 Mio. Brutto-MWh lag über der von 816 Mio MWh des Jahres 2005, fiel aber knapp hinter dem US-Rekord des Jahres 2004 von 828 Mio. MWh zurück. Im Durchschnitt haben die US-Kernkraftanlagen mit einer Auslastung von 90% oder fast bei voller Kapazität gearbeitet.

Bemerkenswerte Produktivitätsgewinne wurden in Kanada und Russland erzielt. Die Produktionsmenge der kanadischen Kernkraftreaktoren wuchs im Jahr 2006 um 6,2% in Megawattstunden. Unterstützt von der Wiederinbetriebnahme des Reaktors Pickering 1, erhielt Ontario Power Generation im Jahr 2006 14,7% mehr Kernkrafterzeugung von der Pickering-Station als 2005, während Bruce Nuclear Power 10,7% mehr mit seinen bestehenden Bruce Stationsanlagen produzierte. Unterdessen haben Russlands Kernkraftanlagen 2006 etwa 5,3% mehr Strom oder ca. 9 Mio. MWh aus ihren Stationen herausgeholt als im vorangegangenen Jahr. Beide Nationen wiesen in den letzten Jahren eine Tendenz auf, aus ihren Stromreaktoren eine höhere Erzeugung zu erwirtschaften.

Die kernkraftbetriebenen Stromerzeugungsanlagen der USA führen die Weltliste der besten Ausführer durch Kapazitätsauslastung an und belegen die Hälfte der oberen 50 Plätze, während deutsche Reaktoren bei der Grösse dominieren und die Liste der 50 grössten Generatoren anführen. Die USA verfügen über 103 in Betrieb befindliche Reaktoren. St. Lucie-1 von Florida Power & Lights und Vermont Yankee des Unternehmens Entergy erreichten 2006 beide mit jeweils über 102% die höchsten Kapazitätsauslastungsraten der Welt. Die grösste Produktionsmenge kam von E.Ons 1.475 MW Isar-2 Reaktor, dessen 12.442.254 MWh fast 700.000 MWh über dem zweitgrössten Reaktor, dem Vattenfall-E.Ons 1.440 MW Brokdorf-Reaktor lag. Der 1.333 MW South Texas 2 Reaktor der South Texas Project (USA) lag nur 16.000 MWh hinter Brokdorf.

Frankreichs 58 Stromreaktoren funktionierten während des Jahres gut, erschienen aber nicht an der Spitze der Leistungstabellen, weil sie alle die Energie zeitweise reduzierten (load-follow), um den Bedarf an Netzausgleich anzupassen. Frankreich bezieht fast 80% seiner Elektrizität aus nuklearen Ressourcen. Japans 55 Reaktoren waren über die letzten drei Jahre von einer Reihe regulatorischer Unterbrechungen betroffen, die eine Anzahl von ihnen abgeschaltet und den nationalen durchschnittlichen Auslastungsfaktor unter 70% hielt.

Auf die kernkraftbetriebene Stromerzeugung entfallen über 16% der weltweiten Elektrizitätsproduktion. Platts Nucleonics Weeks Jahresüberblick 2007 zur weltweiten Kernkraftleistung wird im Februar 2008 veröffentlicht. Für weitere Informationen über die globale Kernenergieerzeugung besuchen Sie bitte Platts auf www.platts.com.

Über Platts:

Platts, ein Unternehmensbereich von The McGraw-Hill Companies (NYSE: MHP), ist ein weltweit führender Anbieter von Energie- und Metallinformationen. Mit fast einem Jahrhundert Geschäftserfahrung bedient Platts Kunden in über 150 Ländern. Platts bedient mit insgesamt 14 Büros weltweit die Öl-, Ergas-, Elektrizitäts-, Atomkraft-, Kohle-, Petrochemie- und Metallmärkte. Die Echtzeitnachrichten, Preisinformationen, Analysedienste und Konferenzen von Platts unterstützen die Transparenz und Wirtschaftlichkeit dieser Märkte. Händler, Risikomanager, Analysten und Branchenführer vertrauen auf Platts, um bessere Handels- und Investitionsentscheidungen zu treffen. Weitere Informationen sind unter http://www.platts.com erhältlich.

Über The McGraw-Hill Companies:

The McGraw-Hill Companies (NYSE: MHP) wurde im Jahr 1888 gegründet und ist ein führender, weltweit tätiger Anbieter von Informationsdiensten, der den weltweiten Informationsbedarf im Bereich Finanzdienste sowie Bildungs- und Geschäftsinformationen über Marktführer wie Standard & Poor's, McGraw-Hill Education, BusinessWeek und J.D. Power and Associates deckt. Das Unternehmen verfügt über 280 Niederlassungen in 40 Ländern. Die Umsätze für das Jahr 2006 beliefen sich auf 6,3 Mrd. USD. Weitere Informationen sind unter http://www.mcgraw-hill.com erhältlich.

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