Studie: Paid Content Business hat für die meisten Verlage keine Zukunft

Die Gründe dafür seien, so Timelabs, vielfältig: Erstens mangelt es den meisten Content-Anbietern an der notwendigen Exklusivität ihrer Inhalte. In einer vollständig vernetzten Medienwelt, in der Informationen im Überfluss als freies Gut gehandelt werden, so die Berater, herrsche Preisverfall, je nach dem, bis auf Null.

Als zweites Argument führt Timelabs an, dass Publisher regelmäßig den Wert ihrer Inhalte überschätzen. Die Consultants rechnen vor, dass ein heruntergeladener Artikel, der 1 Euro (oder mehr) kosten soll, den über hundertfachen Gegenwert des gedruckten Pendants widerspiegelt.

Ein weiterer Grund für die geringe Zahlungsbereitschaft der Konsumenten liegt, so die Studie weiter, in den Suchmaschinen, die jeden publizierten Beitrag zu einem Thema auf Stichwort anzeigen. Die zunehmende Vertikalisierung und Lokalisierung von Suchmaschinen erhöht die Verfügbarkeit kostenloser Inhalte demnach nochmals. Schließlich führt Timelabs in diesem Zusammenhang noch die Werbung an, die, zur Quersubventionierung von Inhalten genutzt, dem User den wahren Wert des Angebots verschleiere.

Wer nicht beispielsweise exklusives, mehrwertiges, mit Anwendungen verzahntes oder individualisiertes Material anbiete, habe dauerhaft keine Chance, auf diesem Weg im Web Erlöse zu generieren. Eine Ausnahme stelle lediglich der Entertainment-Bereich dar, der mit Musik, Spielen, Live-Events und Filmen verdiene. Zudem könne nur eine radikal veränderte Preispolitik der Verlage (Beiträge zu geringen Cent-Beträgen), so Timelabs weiter, einen Teil des skizzierten Paid-Content-Dilemmas auflösen helfen.

„Informationen, sogar Wissen – das sind Commodities und im Web fast beliebig verfügbar. Die Verlage wähnen sich immer noch im Zentrum der Welt. Doch jedes Marktmodell basiert auf knappen Gütern! Wenn Verlage nicht ihr Weltbild nachführen und ihr Selbstverständnis überarbeiten, wird es für sie schwer werden, im Markt zu bestehen“, sagt Isaac van Deelen, Timelabs-Geschäftsführer.

„Um eine signifikant gesteigerte Bezahlungsbereitschaft auf Rezipientenseite zu erzeugen, erfordert es vor allem technische Kompetenzen“, ergänzt Marc Ziegler, ebenfalls Timelabs-Geschäftsführer. „Verlage investieren zu wenig in den Kompetenzaufbau, etwa in Themen wie Anwendungsentwicklung, Daten-Analyse, Individualisierungs-Know-how und Client-Consulting.

Ihre redaktionell erstellten Inhalte werden Verlage im Digital-Geschäft nur als „Schmiermittel“ für Traffic und Werbeerlöse einsetzen können“, so Ziegler weiter.

Die Studie wird Anfang März 2007 erscheinen und ist dann unter www.timelabs.de zu erwerben.

Die Timelabs Management Consulting GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, aufkommende ökonomische und technologische Entwicklungen der TIME-Branche (Telekommunikation, IT, Media, Entertainment) zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu identifizieren. Wo die Entwicklungen nachhaltig sind, berät Timelabs die Unternehmen mit Konzepten und konkreten Handlungsempfehlungen bei der Umsetzung. 1999 als Denkfabrik der damaligen „Diebold Management- und Technologieberatung“ gegründet, hat Timelabs seinen Hauptsitz heute in Frankfurt am Main. Aktuell stellt das Unternehmen seine Studie „Grid Media – Überlebensstrategien für Publisher im digitalen Zeitalter“ vor.

Weitere Informationen: Timelabs Management Consulting GmbH, Konrad-Adenauer-Str.17, D- 60313 Frankfurt, Tel.: 069/920 20 30 oder (Office München): 089/59 08 20 61, E-Mail: office@timelabs.de, Website: www.timelabs.de

Presse-Agentur: Team Andreas Dripke GmbH, Tel. 0611/97 31 50, E-Mail: team@dripke.de

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