NutritionDay: Uni-Klinik beteiligt sich an europaweiter Studie

Der Fachbereich Ernährungsphysiologie des Bonner Instituts für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften und das Universitätsklinikum Bonn beteiligen sich an der Erhebung. Ziel ist es, den Stellenwert des Ernährungszustandes und mögliche ernährungs-therapeutische Maßnahmen im Krankenhaus zu erfassen.

In Deutschland leidet fast jeder zweite bis dritte aller stationär behandelten Patienten an Mangelernährung. Oftmals ist der schlechte Ernährungszustand schwer zu erkennen, da die Betroffenen nicht unbedingt abgemagert sind. Ein spezifischer Nährstoffmangel, beispielweise von Zink, ist nur selten äußerlich sichtbar. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Prognose eines Patienten auch von seinem Ernährungsstatus abhängt. Mangelernährung führt zu einem geschwächten Immunsystem, verzögert die Wundheilung und steigert das Risiko einer krankenhausbedingten Infektion. Gerade bei älteren Patienten mit diesem Problem liegt die Sterberate höher als bei Patienten mit einem guten Ernährungsstatus.

„Häufig sind Patienten schon bei ihrer Einlieferung ins Krankenhaus mangelernährt“, sagt Dr. Hans Goost, Facharzt für Chirurgie am Universitätsklinikum Bonn. „Manche haben das Essen regelrecht verlernt.“ Neben Schluck- oder Kaubeschwerden, Nebenwirkungen von Medikamenten und Schmerzen kommen auch psychische Faktoren wie Demenz oder Depression als Ursache in Frage.

„Ziel der Erhebung ist es, den Blick für dieses Thema zu schärfen und damit Pflegepersonal und Ärzte für die Problematik zu sensibilisieren“, erklärt Sandra Blaß, Oecotrophologin am Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften der Universität Bonn. Die groß angelegte Studie soll eventuelle Missstände offen legen und beheben. „Das Thema Mangelernährung ist europaweit von Relevanz“, betont Oecotrophologin Dr. Sabine Ellinger, die gemeinsam mit Blaß und Goost die Studie in Bonn ins Leben gerufen hat.

Mit Hilfe von Fragebögen werden sowohl der Ernährungsstatus als auch das Ernährungsverhalten von stationär behandelten Patienten der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Urologie und der Klinik für Chirurgie des Universitätsklinikums Bonn erfasst. „Dieses ist gleichzeitig für uns selbst eine Möglichkeit, die einzelnen Stationen in den Blick zu nehmen“, sagt Chirurg Goost. „Die Erkenntnisse der Erhebung können die Behandlung von Betroffenen wesentlich verbessern. Denn eine Ernährungstherapie ist dann am erfolgreichsten, wenn damit möglichst früh begonnen wird.“

Kontakt:
Dr. Hans Goost
Facharzt für Chirurgie
Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/ 287-15477
E-mail: hans.goost@ukb.uni-bonn.de
Dipl.-Oecotroph. Sandra Blaß
Dr. Sabine Ellinger
Fachbereich Ernährungsphysiologie
Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften der Universität Bonn
Telefon: 0228/ 73-6719 oder 73-3814
E-mail: s.blass@uni-bonn.de oder ellinger@uni-bonn.de

Media Contact

Dr. Inka Väth idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-bonn.de/

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