Niedrige Temperaturen beim Wäsche waschen lohnen sich

Da das Wäsche waschen zum Alltag gehört, lassen sich damit verbundene Umweltauswirkungen nicht vermeiden. Allerdings ist es möglich, ohne großen Aufwand Strom zu sparen: durch das Herunterschalten der Waschtemperatur. Damit leistet der Verbraucher nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern schont auch seinen Geldbeutel. Abhängig vom Alter der Waschmaschine kann ein Haushalt durch niedrige Waschtemperaturen pro Waschgang zwischen 30 und 47 Prozent des Stroms einsparen.

Zu diesem Ergebnis kommt das Öko-Institut in einer neuen Studie, die im Auftrag und am Beispiel der Waschmittelmarke Ariel durchgeführt wurde und jetzt veröffentlicht wird. Unter der Leitung von Ina Rüdenauer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich „Produkte & Stoffströme“ des Öko-Instituts, haben die ExpertInnen die Einsparpotentiale bei niedrigen Waschtemperaturen untersucht. Dabei haben sie die Themenbereiche Strom-, Wasser und Waschmittelverbrauch sowie die Abwasserbehandlung und die damit verbundenen Umweltauswirkungen näher betrachtet.

Die WissenschaftlerInnen haben den Stromverbrauch bei unterschiedlichen Waschtemperaturen in privaten Haushalten in Deutschland, Österreich und der Schweiz verglichen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass das Einsparpotential des durch Wäsche waschen verbrauchten Stroms sehr hoch ist. Bei einem Temperaturwechsel von 60 Grad auf 40 Grad können je nach Alter der Waschmaschine pro Waschgang rund 45 Prozent des Stroms eingespart werden, bei einem Wechsel von 40 Grad auf 30 Grad sind es zwischen 30 und 40 Prozent. Schaltet man bei allen Wäschen um jeweils eine Temperaturstufe im Vergleich zur bisher genutzten herunter (so genanntes „one-click-down-Szenario“), können insgesamt 37 Prozent des Stromverbrauch fürs Wäsche waschen eingespart werden.

Unter Umweltgesichtspunkten empfiehlt Ina Rüdenauer, Öko-Instituts-Projektleiterin, privaten Haushalten deshalb, häufiger niedrigere Waschtemperaturen zu wählen: „Da Wäsche heutzutage meist nur leicht bis normal verschmutzt ist, wird die Wäsche auch bei niedrigeren Waschtemperaturen sauber. Auch hygienisch ist dies bei normaler Haushaltswäsche kein Problem.“

Neuerdings gibt es sogar Waschmittel, die das Wäsche waschen schon ab 20 Grad ermöglichen. Dies kann jedoch nur dann voll umgesetzt werden, wenn gleichzeitig die Waschmaschinen über ein entsprechendes Waschprogramm verfügen, was derzeit leider nur bei wenigen der Fall ist. Um eine vollständige Umsetzung des one-click-down-Szenarios zu ermöglichen, appelliert Ina Rüdenauer daher an die Hersteller, Waschmaschinen mit einem 20-Grad-Programm anzubieten. Weitere Einsparmöglichkeiten liegen in der optimalen Beladung der Waschmaschine, da normale Wäsche in vollen Maschinen am besten und effizientesten gewaschen wird. Auch auf die korrekte Dosierung des Waschmittels sollte geachtet werden, um bei geringer Umweltbelastung optimale Waschergebnisse zu erhalten.

Die komplette Studie kann unter http://www.oeko.de/oekodoc/289/2006-008-de.pdf kostenlos heruntergeladen werden.

Ansprechpartnerin:

Ina Rüdenauer
wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich „Produkte & Stoffströme“
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
E-Mail: i.ruedenauer@oeko.de
Telefon: 0761/452 95-38
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Christiane Rathmann idw

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