Frauen in der betrieblichen Berufsausbildung: Seltener am Start, genauso oft am Ziel

Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlichen Befragung von 16.000 Betrieben und Verwaltungen durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Frauen stellen aber fast die Hälfte der Absolventen und haben insgesamt die gleichen Übernahmechancen wie Männer.

Die Betriebe bilden Frauen vor allem in den Bereichen aus, in denen auch viele Frauen beschäftigt sind. Dies sind insbesondere die Dienstleistungs- und Serviceberufe sowie der Verwaltungsbereich. Bei der Mehrzahl dieser Berufe sind die späteren Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten eher gering. Im Verarbeitenden Gewerbe und im IT-Bereich sind Frauen dagegen stark unterrepräsentiert.

Das Muster „Wo Frauen arbeiten, werden Frauen ausgebildet“ zeigt sich auch bei den Betriebsgrößen. In West- wie Ostdeutschland sind weibliche Auszubildende in kleinen Betrieben unter zehn Beschäftigten überproportional vertreten. Hier spiegelt sich die unterschiedliche Verteilung auf die Berufe wider: Die von Frauen stark besetzten Dienstleistungsberufe sind häufig in kleineren, die technischen Berufe vielfach in Mittel- und Großunternehmen zu finden.

Frauen schließen die betriebliche Ausbildung häufiger ab als Männer. In Westdeutschland stellen sie fast die Hälfte der Absolventen. Auch im Osten holen Frauen auf. Ihr Anteil an allen Absolventen liegt dort aber nur bei 43 Prozent.

Beim Übergang in Beschäftigung streuen die Übernahmequoten nach Beruf, Branche und Betriebsgröße relativ stark. Auch regionale Unterschiede sind zu beobachten: Im Osten werden nur 46 Prozent, im Westen dagegen 56 Prozent aller Auszubildenden übernommen. In der Summe betrachtet haben Männer und Frauen gleiche Übernahmechancen nach einer betrieblichen Ausbildung.

Bei den schulischen Ausbildungen stellen Frauen die Mehrheit:

Berufsfachschulen und andere Formen der schulischen Ausbildung sind im IAB-Betriebspanel nur zum Teil erfasst. Um ein vollständiges Bild zu erhalten, muss man diese Ausbildungsart aber mitberücksichtigen. Immerhin ist fast jede vierte Berufsausbildung eine schulische Ausbildung, wie die IAB-Bildungsgesamtrechnung zeigt. Da Frauen bei den schulischen Ausbildungen mit annähernd 60 Prozent vertreten sind, steigt der Anteil der Frauen an den Auszubildenden in der Gesamtbetrachtung von gut 40 auf knapp unter 50 Prozent.

Die IAB-Studie „Frauen in der betrieblichen Berufsausbildung: Seltener am Start, genauso oft am Ziel“ steht im Internet unter http://doku.iab.de/kurzber/2006/kb1506.pdf.

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Wolfgang Braun idw

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