Künstliche Befruchtung bringt Vorteile für die Wirtschaft

Die Kosten der Finanzierung von künstlichen Befruchtungen werden bei weitem von der ökonomischen Leistung des geborenen Kindes aufgewogen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Teams um Bill Ledger von der University of Sheffield gekommen. Die Wissenschaftler berechneten, dass eine künstliche Befruchtung rund 13.000 Pfund kostet, jedes Kind jedoch 147.000 Pfund an Steuern und Versicherungen in die Wirtschaft Großbritanniens einbringt. Sie argumentieren laut BBC, dass diese Zahlen dem Ansinnen Gewicht verleihen, dass das NHS drei Versuche einer künstlichen Befruchtung bezahlen sollte. Die Folge wären 10.000 mehr IVF-Kinder in den nächsten zwei oder drei Jahren. Derzeit wird vielen Paaren nicht einmal ein Versuch zugestanden. Der frühere Gesundheitsminister John Reid hatte dieses Angebot bereits 2004 eingefordert. Seiner Meinung nach sollten jene Institutionen, die die medizinische Grundversorgung sicherstellen und die künstlichen Befruchtungen finanzieren auf lange Sicht drei Versuche bezahlen.

Eines von sieben britischen Paaren leidet unter Unfruchtbarkeit. Dennoch verfügt das Land mit 600 Versuchen pro einer Million Frauen über eine der schlechtesten Quoten bei der Finanzierung von künstlichen Befruchtungen. In Dänemark, einem jener Länder, die die meiste Unterstützung bieten, liegt dieser Wert bei 2.000 künstlichen Befruchtungen pro einer Million Frauen. Für die aktuelle Studie verglichen die Wissenschaftler die Kosten einer künstlichen Befruchtung mit den wirtschaftlichen Vorteilen. Es wurde dafür von einer Ausbildung bis zum 19. Lebensjahr und einer Vollzeitbeschäftigung ausgegangen. Die angenommenen Werte berücksichtigen eine dem Alter entsprechende Gesundheitsversorgung. Die Forscher berechneten, dass die Regierung im Verlauf eines Lebens insgesamt 160.000 Pfund einnehmen würde. Zieht man die Kosten für die künstliche Befruchtung ab, bleiben noch 147.000 Pfund. Das Kind würde im Alter von 31 Jahren die Kosten für die künstliche Befruchtung wieder zurückbezahlt haben.

Die europäische Bevölkerung altert. Viele Länder, auch Großbritannien, fallen unter die erwünschte Geburtenrate von 2,1 Kindern pro Frau, die für eine stabile Bevölkerungszahl notwendig ist. In Großbritannien zeigen die Geburtenzahlen derzeit. Trotzdem liegt sie derzeit nur bei 1,8. Geringere Geburtenzahlen bedeuten bei einer höheren Lebenserwartung, dass es mehr ältere Menschen geben wird als jüngere und damit die auf die Gesellschaft entfallenden Kosten steigen. Mitglieder des unabhängigen Think-Tanks Rand Europe argumentieren, dass die unter anderem die künstliche Befruchtung und nicht wie vielfach argumentiert die Migration zur Erhöhung der Bevölkerungszahlen beitragen sollte.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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