Junge Menschen sollen zuerst gegen Vogelgrippe geimpft werden

Pandemie würde zu einem fundamentalen ethischen Dilemma führen

Junge Menschen sollen im Falle einer Pandemie bei Impfungen gegen Vogelgrippe gegenüber Älteren, Kranken und Körperbehinderten bevorzugt werden. Diesen Vorschlag haben Wissenschaftler der National Institutes of Health in einem in Science veröffentlichten Bericht gemacht. Die Forscher betonen, dass die Gesellschaft mit wahrscheinlich nur in eingeschränktem Ausmaß zur Verfügung stehenden Impfstoffen gegen Vogelgrippe vor einem fundamentalen ethischen Dilemma steht. Die Studie argumentiert dahingehend, dass junge Menschen ein Recht darauf hätten, alle Stationen des Lebens zu durchlaufen und daher Vorrang haben sollten.

Das erste Ziel sei es normalerweise die Auswirkungen auf die Gesundheit wie Erkrankung und Tod zu verringern. Ein zweites Ziel sei es, die Auswirkungen auf die Gesellschaft zu verringern. Das Team um Ezekiel Emanuel erklärte, dass auch ein alternatives ethisches Bezugssystem berücksichtigt werden sollte. Impfstoffe, die gegen jede neue Form von H5N1 schützen, werden nur in eingeschränktem Ausmaß zur Verfügung stehen. Es ist wahrscheinlich, dass nicht mehr als zehn Prozent der amerikanischen Bevölkerung innerhalb es ersten Jahres gegen geimpft werden können. Die Erfahrungen mit drei vergangenen Grippepandemien haben hinsichtlich der Risikoverteilung kein einheitliches Bild ergeben.

Bei einer limitierten Menge an Impfstoff, unsicherer Risikoverteilung bei Infektion und Komplikationen und Unklarheit welche historischen Erfahrungen am ehesten zutreffen, steht die Gesellschaft vor einem grundlegenden Dilemma: „Wer soll den Impfstoff zuerst erhalten?“ Eine Reihe von Grundsätzen hat in der Vergangenheit zu einer Rationierung von Medikamenten oder Impfstoffen geführt. Dazu gehören „rette jene, die am ehesten wieder gesund werden“ und „rette die meisten Leben“. Die Wissenschafter erklärten, dass sie mit dem zweiten Grundsatz nicht einverstanden seien, da damit der Grundsatz zum Tragen komme, die am meisten Gefährdeten vor den gesunden und jungen zu impfen. Sie argumentieren, dass jeder Mensch die Möglichkeit haben sollte, alle Stationen des Lebens zu durchlaufen. Es liege ein großer Wert darin, sich vom Kind, zum Erwachsenen zu entwickeln, eine Karriere und Kinder zu haben und schließlich alt zu werden.

„Der Tod erscheint bei einem Kind oder einem jungen Menschen tragischer als bei einem älteren Menschen. Nicht, weil das Leben von älteren Menschen weniger Wert wäre, sondern weil der junge Mensch die Möglichkeit zu leben nicht gehabt hätte.“ Das Team kommt laut BBC zu dem Schluss, dass eine weltweite Pandemie Themen wie das Teilen des vorhandenen Impfstoffes und die Zusammenarbeit mit anderen Ländern noch dringlicher machen würde.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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