Fußballweltmeisterschaft beschert deutscher Hotelbranche Millionen Gäste

Deloitte HotelBenchmark[TM] Studie stellt Trends im deutschen Hotelmarkt 2006/07 vor

Die Ergebnisse des HotelBenchmark[TM] Surveys von Deloitte zeigen für 2005 nur ein Wachstum von 1,6 Prozent. Nach der rückläufigen Revpar-Entwicklung in den Jahren 2002 (-5,3 Prozent) und 2003 (-4,7 Prozent), konnte diese Entwicklung im Jahr 2004 gestoppt werden. Der Erlös pro verfügbarem Zimmer (Revpar) wuchs 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent. Die deutschen Hoteliers stellten deshalb auch an das Folgejahr 2005 große Erwartungen, die aber nur teilweise erfüllt werden konnten. Unter dem Strich wäre sogar ein Minus möglich gewesen, hätte nicht eine höhere Belegungsrate den Rückgang beim durchschnittlichen Zimmerpreis ausgeglichen.

Die Erwartungen für das aktuelle Jahr 2006 sind hoch und die Hotels rüsten sich für den Ansturm der WM-Gäste bei der FIFA Weltmeisterschaft. Im Vorfeld der Fussball-WM herrscht große Einigkeit darüber, dass die negative Entwicklung der Zimmerpreise aufgehalten werden muss. Angesichts weiter wachsender Kapazitäten und der begrenzten Dauer der WM bleibt abzuwarten, ob es nach dem Schlusspfiff tatsächlich Grund zum Jubel gibt und ob eine langfristige Trendwende erreicht werden kann.

Revpar-Anstieg unter dem Durchschnitt

Mit 1,6 Prozent Wachstum lag Deutschland 2005 deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 4,3 Prozent. Zwar profitierte der Revpar europaweit von höheren Belegungsraten und gestiegenen Zimmerpreisen, doch die Einzelergebnisse unterscheiden sich zum Teil erheblich. So wirkt der 2,4-prozentige Anstieg der Belegungsrate in Deutschland auf den ersten Blick recht beachtlich, besonders nach den 4,3 Prozent des Vorjahrs. Doch mit 61,5 Prozent liegt die Auslastung in deutschen Hotels immer noch niedriger als in anderen europäischen Schlüsselmärkten. In Verbindung mit einem Rückgang der Zimmerpreise um 0,8 Prozent (hier gelang es nicht, die positiven Ergebnisse des Vorjahres zu wiederholen) resultierte dies in einem Revpar von nur EUR 50. Deutschland bildet damit das europäische Schlusslicht.

Auch in Spanien sank der Zimmerpreis um 0,5 Prozent. Zudem trug eine nur marginal höhere Belegungsrate (1,6 Prozent) dazu bei, dass der Revpar um lediglich 1,1 Prozent wuchs. Im Gegensatz dazu stiegen die Zimmerpreise in Großbritannien, auch dank günstiger Wechselkurse, um 3,3 Prozent. Die Belegungsrate ging dagegen um 0,5 Prozent zurück. Das ist in Westeuropa ein einmaliges Phänomen. Zurückzuführen ist das vor allem auf das vorübergehende Ausbleiben der Touristen nach den Bombenattentaten am 7. Juli 2005.

Anhaltendes Wirtschaftwachstum

Auch das Bruttosozialprodukt stieg 2005 zum zweiten Mal in Folge, was den Trend beim Revpar spiegelt. Allerdings lag das Wachstum mit 0,9 Prozent deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres (1,6 Prozent). Hauptmotor des Aufschwungs ist weiterhin die Exportwirtschaft, doch tragen mittlerweile auch die gestiegene Inlandsnachfrage und die bessere Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmern zur wirtschaftlichen Erholung bei. Das Hoch soll anhalten: Für 2006 und 2007 gehen die Wirtschaftsexperten des „Economist“ von 1,7 Prozent Wachstum aus. Abzuwarten bleibt, wie sich die von der Bundesregierung für 2007 beschlossene Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent auswirken wird. Gemeinsam mit weiteren Reformen und Haushaltskürzungen soll sie im Ergebnis dazu führen, dass Deutschland bis 2015 wieder zu den drei wirtschaftsstärksten Ländern Europas gehört.

Gestiegene Touristenzahlen

Deutschland bleibt ein begehrtes Reiseziel. Nach ersten Schätzungen der Welttourismusorganisation UNWTO stieg die Zahl ausländischer Besucher bis November 2005 um 6,5 Prozent gegenüber 2004. Damit liegt Deutschland über dem europäischen Durchschnitt von 4,3 Prozent.

Das statistische Bundesamt verzeichnete für 2005 insgesamt 344 Millionen Übernachtungen. Die Auslandsnachfrage nahm dabei mit 6 Prozent stärker zu als die Nachfrage im Inland (plus 1 Prozent), auf die rund 86 Prozent aller Übernachtungen entfallen.

Positive Ergebnisse für deutsche Städte

Von den 21 Städten, die Deloitte in der deutschen Ausgabe des HotelBenchmark[TM] Surveys erfasst, mussten fünf (Berlin, Düsseldorf, Essen, München und Nürnberg) einen Rückgang des Revpar hinnehmen.

Dresden, Hannover und Mannheim lagen 2005 dagegen an der Spitze. Dresden profitierte von den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Bombardierung im Februar und der Einweihung der Frauenkirche nach langjähriger Wiederaufbauzeit im Oktober.

Während 2005 für Hannover ein günstiges Messejahr war, wirkte sich die durch den Zweijahres-Zyklus bedingte Messepause in Essen und Düsseldorf negativ auf den Revpar aus. Den Rückgang im März, Mai und Oktober konnte auch das ausgezeichnete April-Ergebnis (Interpack) nicht wettmachen. Andere Messen wie die alle vier Jahre stattfindende Drupa oder die im Dreijahresturnus ausgerichtete K-International standen 2005 nicht auf dem Kalender.

Willkommen zur Weltmeisterschaft

Benjamin Ploppa, Manager des Industriebereichs Hospitality bei Deloitte: „Der FIFA Weltpokal bietet die Chance, das Preis-Leistungsverhältnis der deutschen Hotellerie neu zu definieren.“ Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) geht davon aus, dass die erwarteten 10 Millionen Gäste die Bilanz durch 5 Millionen zusätzliche Übernachtungen verbessern werden.

Darüber hinaus residiert in jeder Stadt eine der teilnehmenden Mannschaften mit ihren Funktionären und Betreuern. Köln ist Gastgeber der brasilianischen Kicker, Düsseldorf des mexikanischen Teams und Argentinien steigt in Frankfurt ab.

Die FIFA World Cup Accomodation Services (WCAS) rechnen während der WM mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von EUR 185 (inkl. Steuern) und einer Belegungsrate zwischen 70 und 80 Prozent. Sie hatte im Vorfeld Kontingente in 550 Hotels reserviert. Davon sind bis jetzt 38 Prozent gebucht worden. Die verbleibenden Zimmer gingen Ende Februar an die Hotels zur Eigenvermarktung zurück.

Einer wird gewinnen

Der FIFA Weltcup wird Deutschland vier Wochen lang zum Mittelpunkt der Fußballwelt machen und die deutsche Touristikindustrie zusätzlich ankurbeln. Davon profitiert auch die Hotelbranche. Während der WM wird sie wohl Rekordergebnisse einfahren. Aktuelle Performance-Daten aus allen WM-Städten liefert Deloitte in diesem Zeitraum täglich mit dem Daily HotelBenchmark[TM].

Der Hotelverband Deutschland (IHA) prognostiziert für 2006 einen dreiprozentigen Anstieg der Belegungsrate sowie eine leichte Erhöhung des durchschnittlichen Zimmerpreises. Benjamin Ploppa interpretiert: „Da der weitere Anstieg des Bruttosozialprodukts und des Verbrauchervertrauens günstige Rahmen¬bedingungen signalisieren, könnte 2006 tatsächlich zu einem wichtigen Jahr für deutsche Hoteliers werden. Doch wie im Fußball gilt auch hier: Das Ergebnis steht erst nach dem Abpfiff fest.“

Über die Studie

Die HotelBenchmark[TM] Studie von Deloitte ist die größte unabhängige Quelle für Performance-Daten aus dem Hotelgewerbe außerhalb Nordamerikas. Aus den für über 6.000 Hotels und 1,2 Millionen Zimmern erfassten Daten werden folgende Einzelreports erstellt:

– Vier regionale Preis- und Belegungsreports für die Regionen Asien/Pazifik, Europa, Mittel- und Südamerika sowie Mittlerer Osten/Afrika.

– 11 landes- bzw. städtespezifische Preis- und Belegungsreports für Australien, Belgien & Holland, China, Deutschland, Großbritannien, Italien, Katar, Neuseeland, Spanien, Südafrika und London.

– Rentabilitätsstudien für Deutschland und London.

– Eine jährliche Rentabilitätsstudie auf Basis von Performance-Daten aus allen Weltregionen.

Deloitte Deutschland

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance-Beratung. Mit 3.400 Mitarbeitern in 17 Niederlassungen betreut Deloitte seit mehr als 90 Jahren Unternehmen und Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus fast allen Wirtschaftszweigen. Über den Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist Deloitte mit 120.000 Mitarbeitern in nahezu 150 Ländern auf der ganzen Welt vertreten.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig, auch wenn es unter dem Namen „Deloitte“, „Deloitte & Touche“, „Deloitte Touche Tohmatsu“ oder einem damit verbundenen Namen auftritt. Leistungen werden jeweils durch die einzelnen Mitgliedsunternehmen, nicht jedoch durch den Verein Deloitte Touche Tohmatsu erbracht. Copyright (c) 2006 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

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