Schokolade soll das Sterberisiko halbieren können

Flavanole haben einen entscheidenden Einfluss

Der regelmäßige Genuss von Kakao könnte das Sterberisiko halbieren und den Blutdruck senken. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu (RIVM) gekommen, an der ältere Männer teilnahmen. Laut dem leitenden Wissenschafter Brian Buijsse starben jene Männer, die am wenigsten Kakao zu sich genommen hatten zwei Mal so wahrscheinlich an einem Herzanfall als jene, die am meisten Kakao zu sich genommen hatten. Dabei handelte es sich um mindestens 4 Gramm täglich. Das Risiko blieb ebenfalls geringer als andere Faktoren wie Rauchen, körperliche Bewegung und Gewicht berücksichtigt wurden. „Jene Männer, die am meisten Kakao zu sich nahmen, waren allgemein dem geringsten Sterberisiko ausgesetzt. Die Ergebnisse der Studie wurden in den Archives of Internal Medicine veröffentlicht. Experten wie die The British Heart Foundation (BHF) warnen jedoch, dass diese Erkenntnisse nicht nur gute Nachrichten für Schokoladensüchtige bedeuten.

Jene Teilnehmer, die viel Kakao aßen, verfügten über einen deutlich geringeren Blutdruck. Laut Buijsse kann daraus jedoch nicht auf einen Zusammenhang zwischen niedrigem Blutdruck und einem verringerten Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung geschlossen werden. Vielmehr könnten es Bestandteile des Kakaos, Flavanole, sein, die als Antioxidans einen entscheidenden Einfluss haben. „Die Flavan-3-ole verfügen über eine positive Wirkung auf die Funktion des Endothels, jener Zellen, die die Blutgefäße auskleiden. Sie verbessern die Elastizität der Blutgefäße, die so besser auf Veränderungen des Blutflusses reagieren.“ Schokolade enthält aber auch viele Kalorien. Daher empfehlen die Wissenschafter nicht loszugehen und große Mengen an Schokolade zu essen.

Cathy Ross von der British Heart Foundation erklärte gegenüber New Scientist, dass die aktuelle Studie belege, dass weitere Forschungen über die Langzeitauswirkungen von Kakao erforderlich seien. Entscheidend bei derartigen Studien sei nicht zu vergessen, dass Schokolade häufig ein Teil des Problems und nicht seine Lösung sei. „Kakao ist in seiner natürlichen Form in großen Mengen kaum zu konsumieren. Um die vorgeschlagene erforderliche Menge zu erreichen, müsste man jeden Tag 100 Gramm dunkler Schokolade zu sich nehmen. Das bedeutete rund 500 Kalorien pro 100 Gramm Schokolade mit einem durchschnittlichen Fettgehalt von 30 Prozent.

Für die aktuelle Studie wurden im Abstand von fünf Jahren innerhalb von 15 Jahren 470 Männer über 65 zu ihrem Kakaokonsum befragt und ihre körperliche Gesundheit untersucht. Die Teilnehmer wurden entsprechend ihren Eßgewohnheiten in Gruppen aufgeteilt und Daten über ihre Gesundheit gesammelt. Während der Laufzeit der Studie starben 314 Männer, 152 erlagen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Merkmale des Untergrunds unter dem Thwaites-Gletscher enthüllt

Ein Forschungsteam hat felsige Berge und glattes Terrain unter dem Thwaites-Gletscher in der Westantarktis entdeckt – dem breiteste Gletscher der Erde, der halb so groß wie Deutschland und über 1000…

Wasserabweisende Fasern ohne PFAS

Endlich umweltfreundlich… Regenjacken, Badehosen oder Polsterstoffe: Textilien mit wasserabweisenden Eigenschaften benötigen eine chemische Imprägnierung. Fluor-haltige PFAS-Chemikalien sind zwar wirkungsvoll, schaden aber der Gesundheit und reichern sich in der Umwelt an….

Das massereichste stellare schwarze Loch unserer Galaxie entdeckt

Astronominnen und Astronomen haben das massereichste stellare schwarze Loch identifiziert, das bisher in der Milchstraßengalaxie entdeckt wurde. Entdeckt wurde das schwarze Loch in den Daten der Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation,…

Partner & Förderer