Fettleibigkeit fördert Zahnbett-Entzündungen
Erkrankung wächst mit steigender Insulinresistenz
Amerikanische Wissenschaftler haben in einer Studie herausgefunden, dass Fettleibigkeit Zahnbett-Entzündungen fördert. Dabei spielt Insulinresistenz eine wichtige Vermittler-Rolle: Die Forscher der University at Buffalo konnten nachweisen, dass der Schweregrad des Zahnbettschwundes proportional mit einer wachsenden Insulinresistenz ansteigt. Dazu untersuchten sie über 12.300 Nicht-Diabetiker im Alter von 20 bis 90 Jahren, wobei 43 Prozent übergewichtig waren. Die Studie wurde jetzt im Fachmagazin Journal of Periodontology veröffentlicht.
„Es ist bereits bekannt, dass sich Diabetes und Zahnbettentzündungen wechselseitig beeinflussen“, betont Jörg Meyle, Direktor der Poliklinik für Parodontologie am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Gießen, im Gespräch mit pressetext. „Durch Entzündungsreize aus dem Zahnbett verändert sich der Stoffwechsel so, dass es sich nachteilig auf einen Diabetes mellitus auswirkt und anders herum“, erklärt Meyle weiter. Man könne jedoch nicht direkt von einer Fettleibigkeit auf Zahnbetterkrankungen schließen, so wie es die Studie suggeriert.
Die US-Wissenschaftler erklären sich ihre Funde dadurch, dass Menschen mit einem höheren Body-Mass-Index (BMI) hormonähnliche Proteine produzieren, die zu einer systemischen Entzündung und Insulinresistenz führen können. Die häufigste Zahnfleischerkrankung ist die Gingivitis, eine oberflächliche Entzündung des Zahnfleisches, unter der 80 bis 90 Prozent der Erwachsenen leidet. „Diese Erkrankung heilt am besten durch eine regelmäßige und effiziente Zahnreinigung aus“, so Meyle abschließend.
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