AGVU sieht Normalisierung des Getränkemarkts – Unterschied zwischen Einweg und Mehrweg verschwindet
Untersuchungen des Marktforschungsinstituts Rheingold (Köln), des Beratungsunternehmens Roland Berger (München) und der Kommunikationsagentur komm.passion (Düsseldorf) kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass Einwegflaschen und Dosen wieder auf stabilem Wachstumskurs sind. Die Studien wurden beim Orientierungstag der Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AGVU) in Berlin vorgestellt, bei dem die Entwicklung des Verpackungsmarkts in Deutschland erörtert wurde.
Die wichtigsten Ergebnisse: Der nach Einführung der Pfandpflicht kurzfristig angestiegene Mehrweganteil bei alkoholfreien Getränken und Bier ist laut aktuellen Daten der GfK (Nürnberg) im ersten Halbjahr 2005 auf etwa 50 Prozent gesunken, den niedrigsten jemals gemessenen Stand. Durch die Pfandpflicht ist für die Verbraucher kein Unterschied mehr zwischen Einwegverpackungen und Mehrweg erkennbar. Kastenware ist auf dem Rückzug. Bei den jungen Kunden sind Lifestyleaspekte ausschlaggebend für die Verpackungswahl, dabei gewinnen vor allem für andauernden Unterwegsgebrauch geeignete Gebinde. Nur bei Bier profitiert Mehrweg noch von der vorübergehenden Abwesenheit der Dose, dies wird sich aber nach dem Start des einheitlichen Pfand-Rücknahmesystems im Mai 2006 ändern. Dazu erklärt AGVU-Vorsitzender Prof. Dr. Werner Delfmann: „Die Verbrauchertrends haben sich als stärker erwiesen als künstliche Regulierungen. Der deutsche Getränkemarkt findet im kommenden Jahr wieder Anschluss an die Entwicklung in Europa. Für den Umweltschutz hat die Pfandpflicht nichts gebracht, aber sie beschleunigt den Strukturwandel in der Getränkewirtschaft.“
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