Selbstverstärkende Kunststoffe: Technisch hervorragend und rentabel zugleich?

Selbstverstärkende Kunststoffe (Self Reinforced Plastics, SRP’s) weisen eine außergewöhnliche Kombination von physikalischen Eigenschaften auf und können in vielen verschiedenen Anwendungen zum Einsatz kommen. Dabei bauen sie auf der Vielseitigkeit und einfachen Recyclingfähigkeit von Thermoplastkunststoffen sowie auf hohen Leistungswerten von faserverstärkten Verbundstoffen auf. Ihr geringes Gewicht, hohe Steifigkeit und Widerstandsfähigkeit eignen sich für ein breites Spektrum an semi-strukturellen und strukturellen Anwendungen besonders in der Automobilindustrie, zum Beispiel beim Bau kleinerer und leichter Fahrzeuge, die somit mehr Benzin sparen. Einer Aussage der „European Alliance for Thermoplastic Composites“ (EATC) zufolge wird das Gewicht von mittelgroßen Fahrzeugen wahrscheinlich bis zum Jahr 2010 von 1.400 kg auf 1.150 kg sinken, welches den Markt für selbstverstärkende Kunststoffe weiter ankurbeln wird.

„Um die neuen Konstruktionsanforderungen zu erfüllen, sind Automobilhersteller auf der Suche nach Kunststoffen von geringer Dichte und guten mechanischen Eigenschaften,“ erklärt Dr. Brian Balmer, Programme Manager bei Frost & Sullivan (http://chemicals.frost.com). „Produkte aus selbstverstärkenden Kunststoffen werden dabei näher in Betracht gezogen, besonders Polypropylene für nicht-strukturelle Komponenten bei zukünftigen Fahrzeugmodellen.“

Gute Chancen in der Automobilindustrie

Die Automobilindustrie ist ein riesiger und wachsender Markt für Kunststoff- und Verbundmaterialien und gibt Zulieferern von selbstverstärkenden Kunststoffen die beste Gelegenheit, schon früh ein solides Geschäftsvolumen zu erreichen. Dennoch wird es nicht einfach sein, in der Automobilindustrie Fuß zu fassen, besonders im Massenmarkt mit extrem strengen Standards und hohem Kostendruck.

Zusätzlich werden die Produkte im Bereich von Thermoform-Automobilanwendungen mit Glasmattenthermoplasten (Glass Mat Thermoplastics, GMT) und mit langfaserverstärkten Thermoplasten (Long Glass-Fibre Reinforced Thermoplastics, LFT) konkurrieren müssen. Bezüglich der mechanischen Eigenschaften sind selbstverstärkende Kunststoffe klar im Vorteil, jedoch haben sie vergleichsweise hohe Preise. Deswegen sollten Zulieferer ihre Kostenstruktur ändern, um konkurrenzfähig zu bleiben. Ein Preisspektrum zwischen EUR 4 und EUR 6 pro Kilogramm wäre hierfür realistisch.

„Gleichzeitig sollten Hersteller mit Preisnachlässen jedoch vorsichtig umgehen“, warnt Dr. Barmer. „Besonders in der frühen Marktentwicklungsphase sollte dieser Prozess langsam stattfinden, um Verluste aufgrund geringer Preise zu absorbieren.“

Querträger, A-Stützen und Dachverkleidungen aus selbstverstärkenden Kunststoffen

Um eine optimale Gewinnentwicklung zu erzielen, sollten sich Zulieferer auf semi-strukturelle und strukturelle Bauteile in kleinen und mittelgroßen Fahrzeugen ausrichten. Dies beinhaltet Querträger, bei denen die selbstverstärkenden Kunststoffe die Frontal-Aufprall-Erfordernisse ausreichend erfüllen, oder A-Stützen, die sich gut mit einer solchen Verkleidung vertragen. Dachverkleidungen und verschiedene Unterbodenteile sind andere potentiell lukrative Einsatzbereiche.

Fokus auf Nischenmärkte ebenfalls lukrativ

Wem jedoch die Entwicklung für eine Anwendung in der Automobilbranche zu kostspielig und der Sektor allgemein zu anspruchsvoll erscheint, sollte versuchen profitablere Nischenmärkte zu finden, in denen selbstverstärkende Kunststoffe einen höheren Wert haben und somit höhere Preise erzielen. „Man sollte nicht vergessen, dass es noch andere Märkte neben der Automobilbranche gibt“, unterstreicht Dr. Balmer. „Auch orthopädische Stützen und ballistische Schutzausrüstungen versprechen enorme Wachstumsmöglichkeiten.“

Großes Potenzial bieten auch Bereiche wie Sport, individuelle Schutzausrüstungen, Ummantelungen und -gehäuse für Maschinen und industrielle Überzüge, wo ein reduziertes Gewicht und gleichzeitige Festigkeit relevant sind.

Auf Anfrage übersendet Frost & Sullivan allen interessierten Lesern einen kostenfreien Überblick über die Analyse zum Europamarkt für selbstverstärkende Kunststoffe in englischer Sprache per E-Mail. Anfragen unter Angabe von Name, Firmenname, Position, Telefonnummer, Email-Adresse, Stadt und Land können an Katja Feick, Corporate Communications (katja.feick@frost.com), gerichtet werden.

Originaltitel:
European Market for Self-Reinforced Plastics (B412)

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