Nacht-, Wochenend- und Schichtarbeit nehmen stark zu

Nacht-, Wochenend- und Schichtarbeit haben sich in Deutschland rapide ausgebreitet. 19,3 Millionen Menschen waren 2004 von einer dieser als „atypisch“ bezeichneten Formen der Arbeitszeit betroffen. Das sind 51 Prozent aller abhängig Beschäftigten. 1991 waren es erst 38 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Dr. Hartmut Seifert, Leiter des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung.

Eine Aufhebung der Steuerfreiheit für Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschläge hätte für zahlreiche Beschäftigte teilweise empfindliche Einkommenseinbußen zur Folge. Besonders betroffen wären jene Beschäftigten, die regelmäßig oder ständig zu atypischen Zeiten arbeiten müssen. So leisten 4,2 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (14,1 Prozent aller Beschäftigten) ständig oder regelmäßig Sonn- und Feiertagsarbeit. Gut 2,7 Millionen Beschäftigte (9,2 Prozent) arbeiten ständig oder regelmäßig in der Nacht. Zwischen beiden Gruppen gibt es zudem Überschneidungen.

Verschiedene Studien zeigten, dass die gesundheitlich und sozial belastende Arbeit jenseits normaler Rhythmen bei vielen Beschäftigten unbeliebt ist, so WSI-Forscher Seifert. Es sei deshalb nicht auszuschließen, dass Einkommenseinbußen die Bereitschaft zu atypischen Arbeitszeitformen schwächen und künftig den langjährigen Trend zu diesen Arbeitszeiten bremsen könnten.

Media Contact

Rainer Jung idw

Weitere Informationen:

http://www.boeckler.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer