Peking 2008: Studie untersucht Außenwahrnehmung Chinas bei westlichen Wirtschaftsführern

Sportwissenschaft ermittelt die veränderte Einstellungen zu China infolge der Olympischen Spiele

Während London gerade erst den Zuschlag für die Sommerspiele 2012 erhalten hat, laufen in Peking die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 2008 bereits auf Hochtouren. Auch die Forschungsgruppe Olympia an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bereitet sich auf das Großereignis vor, das sie u.a. mit einer Studie über die Außenwahrnehmung des Landes durch die weltweit führenden Unternehmen begleiten wird. „Wie wird dieser Großsportevent die Wahrnehmung des Wirtschaftsstandorts China verändern?“, formuliert Prof. Dr. Holger Preuß die zentrale Frage der geplanten Untersuchung. Der Juniorprofessor für Sportökonomie und Sportmanagement wurde im April 2005 zum „Visiting Professor“ an der Beijing Sport University ernannt und steht in dieser Funktion auch in engem Kontakt mit dem Wirtschaftsberaterstab des chinesischen Organisationskomitees und der Stadtverwaltung.

Das Großereignis „Olympia“ geht mit Milliarden-Investitionen einher. Peking wird bis 2008 die Infrastruktur verbessern, Kommunikationseinrichtungen schaffen, in Sportstätten und Unterkünfte für Touristen investieren. Auch westliche Unternehmen hoffen, an diesen Aufträgen zu partizipieren. Doch wie sehen die westlichen Handelspartner das Land der Mitte und wie wird das Sportereignis selbst diese Wahrnehmung verändern? Holger Preuß will dazu die jeweils 500 führenden Unternehmen der größten Handelspartner Chinas, das sind Deutschland, die USA und Japan, sowie des Austragungsstandorts 2012, also Großbritannien, befragen. Er stützt sich dabei auf ähnliche Untersuchungen, die am damaligen Fachbereich Sport zu den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City erfolgt sind. „Wir wollen wieder die Führungskräfte der ’Global Player’ ansprechen, diesmal aber weniger das Thema Sponsoring, sondern mehr die Einschätzung der Vorstandsmitglieder oder Geschäftsführer zum Wirtschaftsstandort China und insbesondere Peking ins Visier nehmen“, sagte Preuß. Das Land strebt nach seiner Einschätzung an, durch die Medienpräsenz der Olympischen Spiele den Imagewandel vom Entwicklungsland China zur weltweit anerkannten Wirtschaftsmacht zu vollziehen. Nicht umsonst laute ein Motto dieser Spiele „High-Tech-Olympische Spiele“. Anhand von Befragungen direkt vor und nach den Spielen soll festgestellt werden, welchen Effekt das Ereignis auf die Beurteilung des Landes durch die westlichen Top-Manager hatte.

Die Forschungsgruppe Olympia an der Johannes Gutenberg-Universität widmet sich seit 1976 Forschungsfragen rund um das Thema „Olympische Spiele“. Prof. Dr. Norbert Müller, Leiter der Forschungsgruppe, ist seit 1968 in der Olympia-Forschung aktiv. Sein Interesse gilt vor allem der Geschichte und dem Gründer der olympischen Bewegung, Pierre de Coubertin. Der Sportsoziologe Prof. Dr. Dr. Manfred Messing legt seinen Forschungsschwerpunkt auf die Befragung von Olympiazuschauern bei Sommer- und Winterspielen zu olympischen Werten, dem Interesse an den Olympischen Spielen und zum Besuch des Kulturprogramms. Prof. Dr. Holger Preuß befasst sich vorrangig mit den ökonomischen Auswirkungen von Großsportveranstaltungen, vor allem mit den wirtschaftlichen Auswirkungen für die Gastgeber der Olympischen Spiele seit München 1972.

Kontakt und Informationen:
Prof. Dr. Holger Preuß
Sportwissenschaft
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel. 06131/39-25414 oder 0172/6148699
Fax 06131/39-26443
E-Mail: preuss@uni-mainz.de

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Petra Giegerich idw

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