KPMG-Studie: Fast alle Privatbanken planen eine Übernahme

Zahl der grenzüberschreitenden Transaktionen erstmals wieder gestiegen


Die Übernahmeaktivitäten der Privatbanken nehmen deutlich zu. So stieg im Jahr 2004 die Zahl der Fusionen und Übernahmen weltweit um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fast alle Privatbanken (91 Prozent) planen für die kommenden drei Jahre die Übernahme eines Konkurrenten. Das hat eine KPMG-Studie ergeben, für die 87 Privatbanken in aller Welt befragt wurden.

Im vergangenen Jahr konzentrierten sich mit 77 Prozent die meisten M&A-Aktivitäten der Privatbanken auf den jeweiligen Inlandsmarkt. Allerdings nahm der Anteil der grenzüberschreitenden Transaktionen zum ersten Mal seit vier Jahren wieder zu: von 15 auf 23 Prozent. Aktivster Markt war 2004 mit 38 Prozent aller Transaktionen nach wie vor die Asien-Pazifik-Region. Fast gleichauf liegt inzwischen der nordamerikanische Markt, der seinen Anteil im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 24 Prozent auf 37 Prozent steigern konnte. Der Anteil der europäischen Transaktionen fiel dagegen zum vierten Mal in Folge und liegt nun bei 22 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens. Absolut gesehen sank die Zahl der Transaktionen in Europa 2004 um 11 Prozent.

Größtes Potenzial: Asien-Pazifik-Region und Osteuropa

Nach Ansicht der Befragten besitzt die Region Asien-Pazifik auch das größte Potenzial für weitere Übernahmen und Fusionen. 37 Prozent der Privatbanken bezeichnen diese Region als die dynamischste – am häufigsten fielen dabei die Namen China und Indien. 14 Prozent sehen Osteuropa als Markt mit dem größten M&A-Potenzial. Frank Nagel, Partner im Bereich Transaction Services bei KPMG: „In vielen asiatischen Ländern – darunter auch China und Indien – bestehen nach wie vor Beschränkungen für ausländische Übernahmen im Bankensektor. Im selben Maße, wie diese gelockert werden, dürften die M&A-Aktivitäten in diesem Bereich zulegen.“

Transaktionsvolumen relativ gering

Die Größenordnung der meisten Fusionen und Übernahmen im Privatbankenbereich ist vergleichsweise gering. So lag der durchschnittliche öffentlich bekannt gegebene Transaktionswert im vergangenen Jahr bei 100 Millionen US-Dollar; nur rund jede siebente Übernahme (15 Prozent) hatte einen Wert von über 250 Millionen US-Dollar. Frank Nagel: „Angesichts steigender Preise und eines Mangels an geeigneten Kandidaten auf den reiferen Märkten sowie mit Hinblick auf die möglichen Integrationsprobleme bei weltweiten Transaktionen konzentrieren sich viele Privatkundenbanken in erster Linie auf ein organisches Wachstum.“

Hinweis: Die Studie „Hungry for more? Acquisition appetite and strategy in the global private banking and wealth management industry (2005)“ finden Sie unter www.kpmg.de.

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Marita Reuter KPMG

Weitere Informationen:

http://www.kpmg.de

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