Elektroingenieure sind die „Shooting-Stars“ auf dem Arbeitsmarkt

Ungeachtet der angespannten Wirtschaftslage haben Elektroingenieure auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen. Darauf wies Dipl.-Ing. Michael Stadler, VDE-Präsident und Vorsitzender des Vorstands von RWE Solutions bei der Präsentation der VDE-Ingenieurstudie 2005 in München hin.

Der Bedarf an Ingenieuren der Elektro- und Informationstechnik steigt weiterhin. Das aktuelle Job-Barometer des VDE weist gegenwärtig über 7.000 Online-Stellenangebote für Elektroingenieure aus, wobei etwa die Hälfte der VDE-Mitgliedsunternehmen für 2005 mehr Neueinstellungen plant. „Die Zahl der Absolventen hält mit dieser Entwicklung aber nicht Schritt“, warnt Stadler. So rechneten 20 Prozent der Mitgliedsunternehmen des Verbandes mit einem anhaltenden Expertenmangel in den Bereichen Forschung & Entwicklung sowie IT, wovon besonders der unternehmerische Mittelstand betroffen sei.

Nicht nur der Arbeitsmarkt, sondern vielmehr auch der Ingenieurberuf befindet derzeit im Umbruch. So sind Elektroingenieure neben ihren klassischen Branchen wie Telekommunikation und Energie zunehmend in neuen interdisziplinären Arbeits- und Technologiefeldern tätig, hierzu zählen laut Stadler insbesondere die großen Trendgebiete Mikrotechnik, Mobilität und Life Science.

Das Beispiel Mikrosystemtechnik zeigt in aller Deutlichkeit, in welchem Ausmaß die Fach- und Entwicklungsbereiche miteinander verschmelzen. Wenn Ingenieure und Naturwissenschaftler elektrische, mechanische und optische Techniken auf einem Chip vereinen, müssen zum Beispiel Schaltungsentwickler, IT-Experten und Physiker im Projektteam zusammen arbeiten. Auch kaufmännische Fragestellungen sowie ein ausgeprägtes Bewusstsein für Termine, Kosten und Qualität spielen in der beruflichen Praxis der Ingenieure der Studie zufolge eine immer größere Rolle. Die verstärkte Kundenorientierung, so der VDE, erfordere nicht nur die Entwicklung individuell angepasster High-Tech-Produkte sondern verlange auch deren hohe Verfügbarkeit und Qualität. Gefragt seinen Ingenieure auch als Mittler zwischen Technik und Öffentlichkeit. Denn Unternehmen legten immer mehr Wert auf die „öffentliche Meinung“, die damit quasi die Bedeutung eines „Kunden“ bekomme. Ingenieure die in der Lage sind, die öffentliche Diskussion mitzugestalten, seien daher besonders gefragt.

Der VDE-Ingenieurstudie 2005 zufolge hat sich die Arbeit des Ingenieurs auch von der Entwicklung neuer technischer Komponenten, Geräte und Anlagen bis hin zu Projektierung, Implementierung und Integration komplexer Systeme aus Hard- und Software verlagert. „Allerdings“, so ein Resümee der Studie, „müssen klassische Ingenieuraufgaben wie Produktentwicklung und Konstruktion eine wichtige Basis des Ingenieurberufes bleiben.“ Im Mittelpunkt der Ingenieurausbildung müsse, so der Standpunkt des VDE, eindeutig die hochwertige und umfassende Vermittlung fachlichen Wissens und technischer Fähigkeiten stehen. Zusätzlich erfordere der strukturelle Wandel innerhalb der Betriebe bei den Ingenieuren mehr nichttechnische Kompetenzen. Diese würden sich von Sprach und Präsentationskenntnissen für die Teamarbeit bis hin zur ausgeprägten Führungskompetenz für die Übernahme von Managementaufgaben erstrecken.

Media Contact

Rolf Froböse VDE - Pressestelle

Weitere Informationen:

http://www.vde.com

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