Europäer sind schmerzgeplagt
Chronische Schmerzen bescheren der Wirtschaft saftige Einbußen in Milliardenhöhe
Bereits 75 Mio. Menschen in Europa leiden über Jahre hinweg unter chronischen Schmerzen. Jeder fünfte Erwachsene wird über einen Zeitraum von 20 Jahren von chronischen Schmerzen heimgesucht. Der unkurierte Schmerz schränkt jedoch nicht nur die persönliche Lebensqualität der Betroffenen ein, sondern bringt auch der Wirtschaft ein saftiges Defizit. Denn jährlich gehen durch schmerzbedingte Arbeitsabsenz 500 Mio. Arbeitstage verloren, was einen wirtschaftlichen Verlust von 34 Mrd. Euro nach sich zieht. Diese Zahlen sind heute, Dienstag, in einer aktuellen Studie des European Pain Networks publiziert worden.
Chronische Schmerzen haben einen weit reichenden Einfluss auf das Leben der Betroffenen, denn bei 20 Prozent der Patienten verursacht der Schmerz in weiterer Folge Depressionen. Jeder fünfte Betroffene verliert den Arbeitsplatz und 30 Prozent sind nicht mehr fähig einen unabhängigen Lebensstil aufrechtzuerhalten. 40 Prozent der Patienten haben Schwierigkeiten bei den einfachsten alltäglichen Aktivitäten wie Einkaufen, Bewegung oder Schlafen.
Derzeit findet nur wenig Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Schmerztherapie statt, erklären die Experten. Darüber hinaus schenken viele europäische Mediziner dem Thema Schmerz nur geringe Aufmerksamkeit. Viele Patienten leiden unnötig aufgrund unsachgemäßer Diagnosen und fehlerhafter Behandlungs- und Therapiemaßnahmen. „Die spärliche Aufmerksamkeit für die Thematik und das fehlende Bewusstsein verschlimmern die Problematik“, erklärte Marco Filippini, der Initiator des European Pain Networks.
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