Konjunktur und Zahlungsmoral – ein unheilvolles Paar

D&B Zahlungsindex als Indikator für die allgemeine Wirtschaftslage

Die deutsche Wirtschaft kommt auch im ersten Quartal 2005 nicht in Schwung. Ein Indiz hierfür die weiterhin schlechte Zahlungsmoral deutscher Unternehmen. Die Zahlungsmoral ist ein bedeutender Wirtschaftsindikator, denn pünktliche Zahler gelten ganz allgemein als ein Zeichen für eine „gesunde“ Wirtschaftslage. Versuchen doch besonders in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation Unternehmen ihre Liquidität mit kostenlosen Lieferantenkrediten aufrecht zu erhalten. Von D&B aktuell vorgelegte Zahlen zur Zahlungsmoral belegen binnen Jahresfrist für die Gesamtwirtschaft in Deutschland ein Minus der vereinbarungsgemäß gezahlten Rechnungen von 0,6 Prozent. Jedes dritte Unternehmen begleicht seine Rechnungen mit Verzug.

Der von D&B ermittelte Zahlungsindex basiert auf einer jährlichen Auswertung von 330 Millionen Rechnungen, die die Teilnehmer am so genannten DunTrade-Programm unentgeltlich zur Verfügung stellen. Für die deutsche Wirtschaft spiegelt der Index die weiter schwache Wirtschaftslage in den ersten drei Monaten dieses Jahres wider.

Bestätigt wird dieser trübe Ausblick der D&B-Zahlen durch die aktuellen Konjunkturprognosen. So hat nach der Europäischen Kommission in Ihrem Frühjahrsgutachten auch der Bund der Deutschen Industrie (BDI) seine Wachstumsprognosen für Deutschland heruntergeschraubt. Geht der BDI noch von einem Wachstum von 1,0 Prozent aus, liegt Deutschland mit einem erwarteten Wachstum von 0,8 Prozent im Ländervergleich des EU-Gutachtens auf dem letzten Platz. Die schlechte Konjunkturlage drückt sich auch in den von D&B untersuchten Branchen aus. Alle Wirtschaftszweige bis auf die Telekommunikationsbranche mussten zum Teil deutliche Einbußen bei den pünktlichen Zahlern hinnehmen.

Besonders belastet ist der Sektor Transport und Verkehr. Gründe hierfür könnten die zu Jahresbeginn eingeführte LKW-Maut sowie der weiterhin hohe Ölpreis sein. Die fristgerechten Zahler verringerten sich von 60,7 Prozent auf 59,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum ist in der Branche auch die Anzahl derjenigen Zahlungssünder angestiegen, die ihre Rechnungen erst mit einer Verspätung von 105 Tagen oder mehr zahlen: Im März waren dies 4,6 Prozent. Nur das Handwerk (7,2 Prozent), das Baugewerbe (6,9 Prozent) und die Textilindustrie (5,0 Prozent) zahlen schlechter.

Entgegen allen anderen Wirtschaftssektoren konnte die Telekommunikationsbranche bei den vereinbarungsgemäßen Zahlern im Jahresvergleich ein Plus von 6,0 Prozent verzeichnen. Aktuell begleichen 70,2 Prozent der Telekommunikationsindustrie ihre Rechnungen pünktlich. Eine bessere Bezahlung ist nur im Einzelhandel (72,23 Prozent) abgesichert.

Über D&B D&B ist weltweit führender Anbieter von B2B-Informationen und Analysen für das Kredit-, Marketing-, und Einkaufs-Management. Auf Basis dieser Informationen können Unternehmen sichere Unternehmens-Entscheidungen treffen, Risiken minimieren, Potenziale ausnutzen und Kosten reduzieren.

D&B Analysetools unterstützen Unternehmen ihre besten Lieferanten- und Kundenbeziehungen in Echtzeit zu identifizieren und analysieren, Prozesse zu optimieren, Beschaffungspreise zu senken sowie zusätzliche Markt- und Kundenpotenziale zu erschließen.

Firmen aller Größen und aus allen Branchen rund um den Globus nutzen seit über 160 Jahren dieses Angebot zur Einschätzung möglicher Geschäfte und zur Abwicklung entsprechender Geschäftsprozesse Mit dem DunTrade Programm bietet D&B seit über 25 Jahren Informationen zu Zahlungserfahrungen und gilt als Pionier im Sammeln und Auswerten von Rechnungsinformationen weltweit.

D&B stellt alle notwendigen und aktuellen Informationen – mit der weltweit einzigartigen D-U-N-S (R) Nummer – unkompliziert und effizient zur Verfügung. Der neunstellige Code dient zur eindeutigen Identifizierung von Geschäftspartnern auf der D&B Datenbank mit Informationen zu mehr als 90 Millionen Unternehmen aus über 200 Ländern. Die D-U-N-S (R) Nummer wird u.a. von dem Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA), dem Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI), von den Vereinten Nationen, der Europäischen Kommission und der ISO als Standard anerkannt, empfohlen und eingesetzt.

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Susanne Hagemann presseportal

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