Tuberkulosewarnung für Afrika und Europa
Erkrankungen in Afrika haben sich verdreifacht
Eine Studie der WHO ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die Anzahl der Tuberkuloseerkrankungen in Afrika verdreifacht hat. Diese Tendenz hält weiter an. Verschärft wird sie durch zahlreiche HIV/Aids-Erkrankungen und eine schlechte Gesundheitsversorgung. Ein Drittel der 1,7 Mio. Todesfälle jährlich entfällt derzeit auf Afrika. In Osteuropa ist die Resistenz gegen Medikamente für das Ansteigen der Erkrankungen verantwortlich. Russland wird weiterhin von resistenten Bakterienstämmen heimgesucht, die mit konventionellen, billigen Medikamenten nicht bekämpft werden können. In den meisten Regionen der Welt kam es seit 1990 zu einem Rückgang um rund 20 Prozent. Der 24. März ist der Welt-Tuberkulose-Tag.
Laut WHO-Generaldirektor Lee Jong-wook zeigt die Studie, dass berechtigte Hoffnung besteht, dass Tuberkulose besiegt werden kann. Der Bericht enthalte aber auch eine deutliche Warnung. „Wir müssen der Tatsache ins Gesicht sehen, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben.“ Es sei unmöglich die TB- und HIV/Aids-Epidemien in Afrika zu beenden, wenn nicht beide Krankheiten gemeinsam bekämpft werden. „Die erforderlichen Methoden, Verfahren und Vorgangsweisen sind ausreichend bekannt. Werden sie eingesetzt, erzielen sie beeindruckende Ergebnisse. Die Herausforderung besteht jetzt in Investitionen, die ihren Einsatz auch in Afrika ermöglichen.“
Mario Raviglione, der Leiter des WHO Stop TB Department erklärte, dass in manchen Regionen mehr als die Hälfte der Patienten keinen Zugang zu einer Behandlung gegen Tuberkulose habe. Die WHO empfiehlt, dass Patienten mit TB auch auf HIV getestet und entsprechend behandelt werden. Das gleiche gelte selbstverständlich auch für HIV-Infizierte. Das Department for International Development hat für die nächsten drei Jahre laut BBC eine Unterstützung in der Höhe von fünf Mio. Pfund (7,2 Mio. Euro) zur Bekämpfung der Tuberkulose zugesagt.
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