Raucher unterschätzen bestehende Gesundheitsrisiken enorm

Persönliches Risiko wird in der Argumentation minimiert

Raucher unterschätzen die Risiken, die das Rauchen für ihre Gesundheit bedeutet, in einem entscheidenden Ausmaß. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Rutgers University gekommen. Die Befragung von mehr als 6.300 Personen ergab, dass das Risiko einer Erkrankung an Lungenkrebs unterschätzt wird. Raucher gingen ebenfalls davon aus, dass ihr persönliches Risiko geringer war als das anderer Raucher. Eine Studie der Agència de Salut Pública ergab, dass in den meisten europäischen Städten hohe Passivrauchwerte vorhanden sind. Beide Studien wurden in dem Fachmagazin Tobacco Control veröffentlicht.

Die spanische Studie wies nach, dass vier Stunden lang tanzen in einem Nachtclub z.B. in Wien oder Barcelona einer Passivrauchbelastung von einem einmonatigen Zusammenleben mit einem Raucher entsprach. Untersucht wurden die Werte des Rauches aus zweiter Hand in Bars, Discos, Schulen, Universitäten, Krankenhäusern und Warteräumen auf Bahnhöfen in Paris, Athen, Florenz, Oporto und Orebo. Tabakqualm konnte in den meisten öffentlichen Räumen nachgewiesen werden. In Nichtraucherbereichen waren die Nikotinkonzentrationen niedriger. Sie lagen jedoch nicht bei null. Diese Daten beweisen laut den Forschern, dass die Trennung von Raucher- und Nichtraucherzonen nicht vollständig wirksam werde. Schulen, in denen das Rauchen nur in Mitarbeiterräumen erlaubt war, und Krankenhäuser wiesen die geringsten Nikotinkonzentrationen auf.

Für die amerikanische Studie wurden 1.245 aktive Raucher, frühere Raucher und Teilnehmer befragt, die nie geraucht hatten. Es zeigte sich, dass die Hälfte der aktiven Raucher glaubte, dass Sport die meisten der gefährlichen Nebenwirkungen des Rauchens rückgängig machen könne. Diese Meinung teilte nur ein Drittel der ehemaligen Raucher. 35 Prozent der Raucher gingen davon aus, dass Lungenkrebs vor allem auf die genetische Veranlagung zurückzuführen sei. 31 Prozent der ehemaligen Raucher waren ebenfalls dieser Auffassung. Die Wissenschafter schreiben, dass diese Befragung klare Hinweise darauf liefere, dass Raucher sich durch Risikominimierung davon überzeugten, dass sie weniger gefährdet seien als andere Raucher. „Das Argument, dass Menschen mit einem entsprechenden Wissen um potenzielle Risiken zu rauchen beginnen oder weiterrauchen ist angesichts der vorliegenden Ergebnisse nicht zu vertreten.“

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Michaela Monschein pressetext.austria

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