Karrierenachteile für Arbeitslose in Deutschland am größten

In keinem anderen westlichen Industriestaat wirkt sich der Jobverlust so negativ auf die Karriere aus wie in Deutschland.

Das berichtet das Wirtschaftsmagazin ´Capital´ (Ausgabe 24/2004, EVT 11. November) unter Berufung auf eine noch nicht veröffentlichte Untersuchung der Universität Mannheim. Darin hat Studienautor Prof. Dr. Markus Gangl in mehreren europäischen Ländern jeweils die berufliche Entwicklung einer Gruppe von Arbeitslosen mit der einer Gruppe von Beschäftigten verglichen.

Gangl stellte dabei fest, dass nach einem Jahr erst ein Drittel der Arbeitslosen in Deutschland wieder eine Stelle gefunden hatte, von der Vergleichsgruppe der Beschäftigten standen noch fast 90 Prozent in Lohn und Brot. Auch nach drei Jahren waren die Beschäftigungschancen der ersten Gruppe noch 17 Prozent schlechter. Dagegen war der Makel der Arbeitslosigkeit in den anderen untersuchten Ländern zum Teil deutlich kleiner, in Skandinavien und Südeuropa sogar schon nach zwei bis drei Jahren wieder ganz verschwunden.

„Die Karrierenachteile sind dort gering, wo entweder die Arbeitsmarktregulierung oder die soziale Absicherung niedrig ist“, sagte Gangl gegenüber ´Capital´. „Was nicht funktioniert, ist das deutsche Modell: hohe Transferzahlungen bei hoher Regulierung.“

Für Rückfragen: Henning Baethge, Redaktion ´Capital´, Tel. 0221/4908-255, Fax -391

Media Contact

Henning Baethge Capital

Weitere Informationen:

http://www.uni-mannheim.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer