Laut internationaler Umfrage haben Forscher ausgezeichneten Zugriff auf wissenschaftliche Informationen

Eine internationale Befragung von 4.000 wissenschaftlichen und medizinischen Forschungsautoren aus 97 Ländern, die vom Centre for Information Behaviour and the Evaluation of Research (CIBER) an der City University von London durchgeführt wurde, ergab, dass die meisten Forscher weltweit der Meinung sind, dass sie guten oder ausgezeichneten Zugriff auf die von ihnen benötigten wissenschaftlichen und medizinischen Fachzeitschriften haben. Die Befragung soll mit dem Ziel der Erkennung von Trends bei Verhalten und Meinung in diesem sich schnell verändernden Bereich des Verlagswesens wiederholt werden.

In der Umfrage wurden Autoren gebeten, ihre Zugriffsmöglichkeiten heute im Vergleich zu der Zeit vor fünf Jahren einzuschätzen. Über 75% waren der Ansicht, dass der Zugriff auf Fachjournale „besser“ ist und mehr als 50% schätzten ihn als „viel besser“, als vor fünf Jahren ein. In einer Zeit, in der mit Zugriffs- und Geschäftsmodellen experimentiert wird, soll die neue Umfrage den Grad der Zufriedenheit mit der Informationsversorgung unter den Forschungsautoren bestimmen.

„Die erste Studie ergab nicht nur, dass die meisten Forscher der Meinung sind, dass sie guten oder ausgezeichneten Zugriff auf wissenschaftliche Veröffentlichungen haben, sondern auch, dass die Qualität und die Integrität der wissenschaftlichen und medizinischen Veröffentlichungen für sie von höchster Bedeutung ist,“ so Graham Taylor vom britischen Autorenverband Publishers’ Association, von dem die unabhängige Studie finanziert wurde.

Der Bericht kam zu folgendem Ergebnis: „Sie (die Autoren) möchten die Gewährleistung von Qualität und Integrität, die ein von Experten lektoriertes, sehr bedeutungsvolles Journal bieten kann, zusammen mit einem vernünftigen Angebot an Verleger-Service.“

Die Autoren äusserten einige Bedenken über ein System, in dem Autoren für die Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse zahlen müssten. Laut der CIBER-Umfrage waren viele Autoren der Meinung, dass die Qualität unter einem Modell mit zahlendem Autor leiden würde, statt sich zu erhöhen.

„Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Mehrzahl der Autoren eher glaubten, dass eine geringere Anzahl von Artikeln bei uneingeschränktem Zugriff unter Open Access [Autor zahlt] abgelehnt werden würden,“ fügte Graham Taylor hinzu.

Die Studie ist unter folgender Website verfügbar: http://ciber.soi.city.ac.uk/virschprojcomdigenv.php

Der Ausschuss für Wissenschaft und Technik des britischen Unterhauses legte vor Kurzem einen Bericht vor mit dem Titel „Scientific Publications: Free for All?“ (Wissenschaftliche Veröffentlichungen: Für alle kostenlos?), indem auch ein mögliche Verschlechterung beim Standard des Lektorats der Fachzeitschriften angemerkt wurde: „Es besteht ein Risiko, dass Fachjournale mit geringerer Qualität vorhaben könnten, ihre Qualitätsansprüche etwas herabzusetzen, um gewinnbringend zu arbeiten.“

Informationen zu CIBER

Das Centre for Information Behaviour and the Evaluation of Research (CIBER) ist Teil der City University (UCL) in London. CIBER hat sich auf die Abbildung, Überwachung und Auswertung von digitalen Informationssystemen, -Plattformen, -Diensten und -Umgebungen mit Hilfe von robusten und innovativen Forschungsmethoden spezialisiert.

CIBER arbeitet nach festen Grundsätzen, verbraucherorientiert, interdisziplinär und unabhängig.

Es möchte müssigen Spekulationen und schlecht unterrichteten Meinungen durch auf Fakten basierenden Informationen entgegenwirken. Auf seinen Spezialgebieten beteiligt es sich an finanzierten Studien, Vertragsforschung, Stipendien und Informationsveranstaltungen. Seine Arbeit erfüllt die höchsten internen und externen Qualitätsstandards.

CIBER forscht in einer Vielzahl von Bereichen, was ein grosser Vorteil ist, da sich die Bereiche untereinander austauschen. Im Verlaufe der Zeit hat CIBER allerdings besonders grosse Kompetenz in drei strategischen Bereichen erworben, die wichtige Forschungsprogramme bzw. -zweige bei CIBER geworden sind und einen Gruppenstatus erhalten haben. Nachfolgend die drei Bereiche: Digitale Verbraucherinformation und -beratung (digitale Gesundheitsforschungsgruppe), bibliometrische Analyse von akademischen und Forschungseinheiten (bibliometrische Forschungsgruppe) und digitale Journale und Bibliotheken (virtuelle Bildungsgruppe).

Informationen zu Publishers’ Association

Die Publishers’ Association ist die führende Handelsorganisation für die Vertretung von Buch- und Journalverlegern in Grossbritannien. In ihrer akademischen und professionellen Abteilung beraten und lösen die Verleger gemeinsam die wichtigsten Angelegenheiten der Branche, damit die Mitglieder ihre Märkte erfolgreich in den kommenden Jahren versorgen können. Die Interessengruppen der höheren Bildung und der Fachleute treffen sich in der Abteilung, um zu diskutieren, wie die Verleger am Besten Studenten, Akademiker, Forscher und Fachleute mit dem Qualitätsmaterial unterstützen können, das sie verdienen.

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