Zahlreiche innovative Ideen versanden in der Unternehmenshierarchie

„Made in Germany“ steht nicht nur für solide Wertarbeit, sondern vor allem auch für moderne Spitzentechnologie. Über lange Zeit haben sich in Deutschland findige Köpfe Neues ausgedacht, umgesetzt und vermarktet und damit entschieden zur Wirtschaftskraft des Landes beigetragen. Gegenwärtig jedoch wird vielerorts bemängelt, dass dem Land der Dichter und Denker die Ideen ausgegangen sind.

Eine Studie der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner GmbH (W&P) kommt jedoch zu einem anderen Ergebnis: Das Ideenpotenzial in unseren Firmen ist nach wie vor groß, allerdings schaffen es Unternehmen viel seltener, ihre „kreativen PS“ auf die Straße zu bringen.

Insgesamt untersuchten die W&P-Berater 64 deutsche Unternehmen mit Inhaber- und Gesellschafterprägung und einen Mindestumsatz von 35 Mio. Euro. Jedes Unternehmen wurde einem Kulturprofil zugeordnet. Die Definition der Kulturtypen erfolgte nach dem Wertemuster von Cameron und Quinn (1999). Unterschieden werden vier Kulturtypen: Clan-Kultur, Hierarchie-Kultur, Ad-hoc-Kultur und Markt-Kultur.

„Die Untersuchung macht ganz deutlich“, so Sebastian Theopold, Leiter der Studie, „dass die Unternehmenskultur über Erfolg und Misserfolg im Innovationswettbewerb mitentscheidet.“ Verlierer sind die „Anpasser“ aus hierarchischen Unternehmenskulturen und die „Macher“ aus Clan-Kulturen – kein Unternehmen dieser beiden Typen konnte 2003 Wachstum erzielen. „Das „Warten auf Anweisungen“ und zu viel „Sturheit“ in der Umsetzung führten“, laut Berater Theopold, „zum Misserfolg“.

Gewachsen sind stattdessen die „Kreativen“ aus ad hoc-Kulturen und die „Innovatoren“ aus ressourcenstarken Markt-Kulturen. Über 10 % Umsatzwachstum (2003 gegenüber 2002) konnten ausschließlich ad hoc-Kulturen erzielen. Wesentliche Merkmale dieser Kultur sind Intelligenz, strategisches Denken, Flexibilität und Schnelligkeit sowie Risikobereitschaft bei klarer Prozessorientierung und ohne Aktionismus.

Sebastian Theopold fasst das Ergebnis zusammen: „Insbesondere Unternehmen mit hierachischer Kultur und Anpassern als Mitarbeiter werden „untergehen“, sie generieren mit Neuprodukten am wenigsten Umsatz, sie scheitern mit Organisations- und Strategieinnovationen. Die Kreativen der ad hoc-Kulturen leben hingegen von der permanenten Erneuerung, von der Organisations- und Strategieinnovation und sind Spitze, wenn es um neue Verfahren und Produkte geht – sie können ihren Erfolg sogar noch steigern, wenn sie Methoden – und Prozessdefizite abbauen und im Bereich Strategie mehr Konsequenz zeigen.“

Media Contact

Melanie Kellner Dr. Wieselhuber & Partner

Weitere Informationen:

http://www.wieselhuber.de

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