Träge Kindheit verursacht chronische Müdigkeit
Geschlecht und Elternhaus spielen ebenfalls eine Rolle
Wissenschafter der Royal Free and University College Medical School haben nachgewiesen, dass Kinder, die sich wenig bewegen, gefährdeter sind später an einer Myalgic Encephalomyelitis (ME), dem chronischen Müdigkeitssyndrom, zu erkranken. Am größten war das Risiko für Kinder mit einer vorwiegend sitzenden Lebensweise. Bei ME handelt es sich um eine anerkannte Krankheit, deren Ursachen derzeit laut BBC nicht erforscht sind. Die Ergebnisse der aktuellen Studie mit mehr als 16.500 Teilnehmern wurden online auf BMJ veröffentlicht.
Die Wissenschafter begleiteten Kinder, die im April 1970 geboren wurden, bis zu ihrem 30. Lebensjahr. 93 Teilnehmer gaben an, einmal an ME gelitten zu haben. 48 der 30-Jährigen waren gegenwärtig vom chronischen Müdigkeitssyndrom betroffen. Bei der Überprüfung der sportlichen Aktivitäten als Kinder zeigte sich ein auffälliger Trend. Jene, die als Kinder sportlich sehr aktiv waren, erkrankten eher nicht an ME. Die Betroffenen waren sehr wahrscheinlich als Kinder körperlich wenig aktiv. Der leitende Wissenschafter Russell Viner erklärte, dass entgegen früheren Annahmen eine körperliche Aktivität das Risiko nicht erhöhte.
Mädchen und die Herkunft aus einer höheren sozialen Schicht schienen die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung zu steigern. Es gab jedoch keinen Zusammenhang zwischen den schulischen Leistungen, Übergewicht, Allergien oder Reihenfolge der Geburt. Psychologische Probleme der Patienten als Kinder oder ihrer Mutter spielten ebenfalls keine Rolle. Damit wurden Behauptungen widerlegt, wonach ein Zusammenhang zwischen chronischem Müdigkeitssyndrom und psychologischen Problemen besteht.
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