Aktionärsklagen gegen ausländische Unternehmen nehmen 2004 zu

Nach Ergebnissen der von PricewaterhouseCoopers durchgeführten Studie „2003 Foreign Securities Litigation Study“ und einer Überprüfung der bisher in diesem Jahr eingereichten Klagen, nimmt die Anzahl der Aktionärssammelklagen gegen ausländische Unternehmen zu. Bis 15. September 2004 wurden 21 ausländische, an US-Börsen notierte Unternehmen im Rahmen von Aktionärssammelklagen verklagt. Die 21 Fälle liegen damit deutlich über den insgesamt 15 im Jahr 2003 eingereichten Klagen und werden wahrscheinlich das bisherige Rekordhoch von 23 verklagten ausländischen Unternehmen im Jahr 2002 in den Schatten stellen. Zu der wachsenden Liste von Aktionären verklagten ausländischen Unternehmen kommen noch einige ausländische Finanzinstitute, die vermutlich in den Investmentfondsskandal verwickelt sind.

Seit 1998 steigen die gegen ausländische Unternehmen eingereichten Klagen im Allgemeinen. Im Verlauf der vergangenen zwei Jahre gab es Unternehmensskandale riesigen Ausmasses in Europa. Zu den bekannten Fällen zählen u.a. Parmalat, Royal Ahold, Royal Dutch/Shell und Nortel Networks.

Die Klagen wurden gegen Unternehmen aus verschiedenen Ländern wie z. B. Australien, China, Finnland, Deutschland, Island, Israel, Russland, der Schweiz und den Niederlanden eingereicht.

Die Studie und die Forschungsarbeiten von PricewaterhouseCoopers zeigen auch, dass über 65% der gegen ausländische Unternehmen in den vergangen zwei Jahren eingereichten Klagen mit Buchhaltung und Rechnungslegung zu tun hatten. Zusätzlich zu den Aktionärsklagen wurde gegen mindestens acht dieser Unternehmen seitens der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde, Securities and Exchange Commission, und des amerikanischen Justizministeriums, Department of Justice, ermittelt.

„Die Anzahl der Aktionärsklagen gegen ausländische, an amerikanischen Börsen gehandelte Unternehmen wird wahrscheinlich weiterhin ansteigen. Engere Zusammenarbeit zwischen amerikanischen und ausländischen Aufsichtsbehörden und häufigere Überprüfungen von ausländischen Einreichungen im Rahmen des Sarbanes-Oxley Act legen diese Unternehmen immer mehr offen“, so Grace Lamont, Securities Litigation Partner von PricewaterhouseCoopers und Autor der Studie. „Die unbekannten Konsequenzen der Berichterstattung über interne Kontrollen im Rahmen von Section 404 des Sarbanes-Oxley Act und die Umwandlung innerhalb Europas zu den International Financial Reporting Standards (IFRS) im nächsten Jahr sind andere potenzielle Risikobereiche, wo Unternehmen mit Gesetzen und Bestimmungen zusammenstossen können. Für die Zukunft kann auch mit höheren Vergleichszahlungen gerechnet werden.“

Im Jahr 2003 stiegen die durchschnittlichen Vergleichszahlungen aller Aktionärsklagen (sowohl gegen amerikanische als auch gegen ausländische Unternehmen) um 20% auf US$23,2 Mio. an. Der Anstieg wurde zum grossen Teil durch sechs Vergleichszahlungen von jeweils US$100 Mio. vorangetrieben sowie durch drei Vergleichszahlungen in Höhe von mindestens US$300 Mio. Eine der Zahlungen betrug US$500 Mio. Zu dieser Gruppe von „Riesen“-Vergleichen kam dann noch das ausländische Unternehmen DaimlerChrysler AG, dessen Vergleichszahlung in Höhe von US$300 Mio. die höchste Vergleichszahlung eines ausländischen Unternehmens überhaupt darstellt.

Die Studien „2003 PricewaterhouseCoopers Foreign Securities Litigation Study“ und „2003 PricewaterhouseCoopers Securities Litigation Study“ sind im Internet unter der Adresse www.10b5.com einzusehen.

PricewaterhouseCoopers stellt branchenspezifische Versicherungs-, Steuer- und Beratungsserviceleistungen für Unternehmens- und Privatkunden zur Verfügung. Mehr als 120.000 Mitarbeiter in 139 Ländern stellen ihre Ideen, Erfahrung und Lösungen zur Verfügung und schaffen so Vertrauen und Werte für Kunden und Stakeholder.

„PricewaterhouseCoopers“ bezieht sich auf das Netzwerk der Mitgliedsunternehmen von PricewaterhouseCoopers International Limited, die jeweils separate und unabhängige rechtliche Einheiten darstellen.

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Wendy Amstutz PriceWaterhouseCoopers

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