Demographie und technologischer Fortschritt stützen Expansionskurs im Markt für Orthesen und Bandagen

Mit erfreulichen Wachstumsprognosen kann der Europamarkt für Orthesen und Bandagen aufwarten. Nach einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan soll das Umsatzvolumen des Gesamtmarktes von etwa 402,4 Millionen US-Dollar im Jahr 2003 auf 536,2 Millionen US-Dollar im Jahr 2010 ansteigen. Wachstumsimpulse sollen vor allem von demographischen Faktoren, technologischen Fortschritten und intensiver Produktinformation kommen.

Die Bevölkerung in Europa wird immer älter. Damit nimmt auch die Häufigkeit von altersbedingten orthopädischen Erkrankungen wie Osteoarthritis, Osteoporose, degenerativen Bandscheibenerkrankungen, Bandscheibenvorfällen und Spondylolyse zu, woraus sich eine erhebliche zusätzliche Nachfrage nach Orthesen und Bandagen ergeben soll.

Wachstum durch technologische Neuerungen

Wachstumsimpulse liefern auch technologische Neuerungen. Der zunehmende Einsatz von CAD/CAM-Technologien und neuen Materialien wie kohle- oder glasfaserverstärkten Kunststoffen soll die Entwicklung wirksamerer und innovativer Produkte begünstigen und gleichzeitig Anwendungsmöglichkeiten in zahlreichen Nischenmärkten eröffnen. Die laufenden Projekte mit robotergestützten Orthesen, die auf die Entwicklung einer Reihe von speziellen Arm- und Beinorthesen zielen, sind ebenfalls viel versprechend.

Schulungen für Anwender

„Letztendlich können die Hersteller das Marktwachstum jedoch nicht nur durch die Entwicklung neuer und innovativer Produkte stimulieren, sondern auch durch das Angebot von Produktinformation und -schulung für die Anwender“, ergänzt Paul Taylor, Research Analyst bei Frost & Sullivan. „Das schafft die Voraussetzungen für einen noch breiteren und erfolgreicheren Einsatz von Orthesen und Bandagen in verschiedenen Anwendungsgebieten.“

Produktdifferenzierung zur Penetration von Nischenmärkten

Im Rahmen des Gesamtmarktes für Orthesen und Bandagen soll der Umsatzanteil von orthopädischen Bandagen von etwa 69,2 Prozent im Jahr 2003 auf 70,2 Prozent im Jahr 2010 steigen. In diese Richtung wirkt sowohl eine zunehmende Nachfrage aufgrund der wachsenden Zahl älterer Menschen als auch die Einführung neuer und weiterentwickelter Produkte, die bessere klinische Ergebnisse versprechen. Innerhalb des Segmentes der orthopädischen Bandagen wiederum soll sich sowohl hinsichtlich der Produkte als auch hinsichtlich der Zusatzleistungen eine fortschreitende Spezialisierung vollziehen. Verstärkte Produktdifferenzierung – etwa mit Blick auf spezielle sportmedizinische Anforderungen – soll die Erschließung sich neu entwickelnder Nischenmärkte ermöglichen. Einen viel versprechenden solchen Nischenmarkt neben der Sportmedizin stellen Hüftorthesen dar. Diese werden zunehmend zur Vorbeugung gegen Dislokationen nach Hüftoperationen eingesetzt.

Das kleinere Segment der Orthesen soll im Zeitraum 2003-2010 um jährlich durchschnittlich 3,7 Prozent wachsen. Auch hier soll sich das Umsatzwachstum auf die steigende Zahl älterer Menschen, die erwiesene Wirksamkeit der Produkte und verstärkte Produktinformation und -schulung durch die führenden Anbieter stützen.

Hersteller stehen vor großen Herausforderungen

Trotz dieser positiven Zeichen stehen die Orthotik-Hersteller kurz- bis mittelfristig vor großen Herausforderungen. Immer neue Gesundheitsreformen und Budgetkürzungen lassen die Preise zunehmend unter Druck geraten. In vielen europäischen Ländern ist die Kostenerstattung für orthotische Produkte stark eingeschränkt. So werden beispielsweise in Italien die Kosten von Orthesen nur in wenigen Ausnahmefällen erstattet. Viele Patienten in solchen Ländern müssen deshalb Kompromisse eingehen und sich mit kostengünstigeren Lösungen zufrieden geben, wodurch die Nachfrage geschwächt wird. Die Hersteller mussten bereits mit Preissenkungen oder dem Angebot von Zusatzleistungen auf die reduzierten Gesundheitsausgaben reagieren.

„Die größte Herausforderung für die Branche besteht darin, Mittel und Wege zur Verbesserung des Marktzugangs zu finden“, bemerkt Taylor. Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und schneller Marktzugang dürfen nicht behindert werden, und dazu müssen Beschränkungen der Branche, die aus Sicht des Gesundheitswesens nicht notwendig sind, vermieden werden.

Einheimische Unternehmen regieren regionale Märkte

Auf dem stark fragmentierten und von intensivem Wettbewerb gekennzeichneten Markt für Orthesen und Bandagen engagieren sich sowohl größere Unternehmen als auch kleinere Nischenanbieter. In einigen Regionen wird der Marktzugang für neue Wettbewerber und Produkte durch die starke Präsenz der einheimischen Marktführer wie Bauerfeind in Deutschland, Tielle in Italien und Thuasne in Frankreich erschwert.

„In der Branche ist mit weiteren Fusionen und Übernahmen zu rechnen, mit deren Hilfe die Unternehmen ihre Rentabilität gewährleisten und dafür Marktanteile hinzugewinnen oder konsolidieren und ihrer Produktpalette neue Produkte hinzufügen wollen, um potenzielle Nischen- und neue Märkte durchdringen zu können“, schließt Taylor. „Außerdem wird es wahrscheinlich weitere Jointventures und Marketingvereinbarungen geben, die den Zugang zu neuen Technologien, neuen geographischen Märkten und zusätzlichen Vertriebsnetzen eröffnen sollen.“

Auf Anfrage übersendet Frost & Sullivan eine kostenfreie Zusammenfassung der Analyse zum Europamarkt für Orthesen und Bandagen in englischer Sprache per E-Mail. Anfragen können gerichtet werden an Katja Feick, Corporate Communications. (katja.feick@frost.com).

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Katja Feick Frost & Sullivan

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