Globale Studie bestätigt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt ohne Sozialversicherungsschutz

Die Internationale Social Security Association (ISSA) gibt Untersuchungsergebnisse bekannt – Neue Strategien der Hoffnung auf der 28. Allgemeinen Versammlung in Peking

Weniger als die Hälfte der Weltbevölkerung geniesst den Schutz eines offiziellen Sozialversicherungssystems gegen Risiken im Zusammenhang mit hohem Alter, Tod, Krankheit, Arbeitsunfällen und Arbeitslosigkeit. Die Mehrheit der über drei Milliarden Menschen ohne angemessenen Schutz lebt in Entwicklungsländern – jene Menschen also, die am ehesten sozialer und wirtschaftlicher Instabilität ausgesetzt sind. Dies wiederum könnte schwerwiegende Konsequenzen für eine Welt haben, die von nachhaltiger wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung abhängt, so die Internationale Social Security Association (ISSA), eine gemeinnützige, internationale Organisation, die sich aus internationalen Sozialversicherungs-Verwaltern und Strategen zusammensetzt. ISSA gab die Untersuchungsergebnisse ihrer vierjährigen Forschungsinitiative auf ihrer heutigen 28. Allgemeinen Versammlung in Peking bekannt.

Die ISSA-Initiative wurde gestartet, um auf globaler Ebene den Schutz der Vorzüge und die Wichtigkeit sozialer Absicherung voranzutreiben. Die Ergebnisse der Forschungsinitiative stammen aus Studien, die über die letzten vier Jahre hinweg auf der ganzen Welt im Auftrag der ISSA durchgeführt wurden.

Mittels der Initiative gelang es, die lebenswichtige Verbindung zwischen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung aufzuzeigen: Weil soziale Sicherheit zur Förderung des Wirtschaftswachstums und des sozialen Zusammenhalts beiträgt, kommt ihr eine ausschlaggebende Rolle bei der Stimulierung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zu. Soziale und wirtschaftliche Entwicklung können und müssen zusammen angestrebt werden, wobei der sozialen Sicherheit eine Schlüsselrolle zukommt.

ISSA wurde in der Zeit nach den zwei Weltkriegen mit dem Ziel gegründet, soziale Sicherheit zu fördern als Garantie für anhaltenden Frieden. Die Untersuchungsergebnisse machen die entscheidende Rolle der sozialen Sicherheit in der heutigen Welt deutlich:

— Trotz der intrinsischen Verbindung zwischen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung steigt die Zahl der Menschen ohne soziale Absicherung weiterhin.

— Effektive Sozialversicherungssysteme können den sozialen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Entwicklung fördern.

— Das Recht auf soziale Absicherung bleibt vielen Menschen nach wie vor verborgen, weshalb der Öffentlichkeit klare und vorurteilslose Information über soziale Absicherungsmöglichkeiten zugänglich gemacht werden muss.

„Über die Hälfte der Weltbevölkerung lebt ohne offiziellen Sozialversicherungsschutz. Diese Zahl ist untragbar und ich befürchte mögliche Rückwirkungen aufgrund der starken Verbindung zwischen sozialer Absicherung und Stabilität“, sagte Dalmer Hoskins, Generalsekretär der ISSA. „Gleichzeitig bin ich optimistisch, dass die ISSA-Initiative diese Sachverhalte aufgezeigt hat, bevor es zu spät ist, und dass sie über eine internationale Kooperation in Angriff genommen werden können. Das Ziel der Initiative – die Öffentlichkeit zu informieren – wird hoffentlich zu mehr Absicherung führen sowie die Missverständnisse um soziale Sicherheit aufklären, die bis jetzt ein Vorankommen auf diesem Gebiet verhindert haben.“

Über ISSA

Die in 1927 gegründete Internationale Social Security Association (ISSA) ist eine gemeinnützige, internationale Mitgliederorganisation, in deren Mittelpunkt die Entwicklung, Erforschung und Förderung sozialer Sicherheit weltweit steht. ISSA hat ihren Hauptsitz mit dem Internationalen Labour Office in Genf in der Schweiz und verfügt darüber hinaus über regionale Zweigstellen in Afrika, Amerika, Asien, dem Pazifischen Raum und Europa. Mit mehr als 380 Mitgliederorganisationen in 145 Ländern sind Menschen und Institutionen vertreten, die soziale Absicherung in verschiedenen Formen zur Verfügung stellen.

Media Contact

Yannick Dhaene ISSA

Weitere Informationen:

http://www.issa.int

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