"Wirtschaftslage in den neuen Ländern – Erfolge seit 1990"

Wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland besser als ihr Ruf


Die Wirtschaft entwickelt sich in den ostdeutschen Ländern besser als allgemein angenommen. Von 1992 bis 2003 stieg das ostdeutsche reale BIP jährlich um 3,3 % und damit deutlich schneller als das westdeutsche, das in diesem Zeitraum nur um 1,0 % wuchs. Dies ergibt eine heute veröffentliche Untersuchung der KfW Bankengruppe zur „Wirtschaftlage in den neuen Ländern – Erfolge seit 1990“.

Allerdings, so die Studie, gibt es in den ostdeutschen Ländern einen deutlichen Bruch in der Entwicklung der vergangenen elf Jahre: Während bis zur ersten Hälfte der 90er Jahre das ostdeutsche BIP um durchschnittlich 7,9 % stieg, sackte das Wachstumstempo von 1996 bis 2003 auf magere 1,0 % ab. Ursache dieser Entwicklung sind die schweren und langwierigen Strukturprobleme im Baubereich. Gab es nach der Wende zunächst einen außergewöhnlichen Bau-Boom in den neuen Ländern, wurden diese Investitionen seit 1996 kontinuierlich zurückgefahren und belasten das ostdeutsche Wachstumsergebnis seitdem stark.

Lässt man die Bauinvestitionen einmal außen vor, ergibt sich seit 1996 ein weitaus stabileres und positiveres Bild der ostdeutschen wirtschaftlichen Entwicklung. Bereinigt um diese Verzerrungen beläuft sich das Realwachstum in den ostdeutschen Ländern dann sogar auf 3,9 % (Westdeutschland 1,6%).

Insbesondere ist das verarbeitende Gewerbe, das von Jahr zu Jahr seinen Anteil an der Bruttowertschöpfung steigert, eine Erfolgsgeschichte. Allein im laufenden Jahr wird mit einem Anstieg der Investitionstätigkeit in diesem Sektor um 9 % gerechnet. Gleichzeitig dokumentieren die dynamisch wachsenden Exporterlöse die Wettbewerbsfähigkeit der neuen Länder.

Laut der Untersuchung ist zu erwarten, dass, sobald die notwendige Strukturbereinigung im Bau beendet ist, die neuen Länder spürbare Wachstumsvorsprünge erzielen dürften. Die 500.000 mittelständischen Unternehmen, die sich mittlerweile in den ostdeutschen Ländern etabliert haben, sind dafür eine gute Basis.

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Sonja Contzen presseportal

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