Ungenutzte Softwarelizenzen in Millionen-Höhe
Managed Services als Alternative zum Kauf
In deutschen Unternehmen gibt es ungenutzte Softwarelizenzen im Wert von rund 250 Mio. Euro. Weltweit entfallen nach Berechnungen der Meta Group 38 Prozent der entsprechenden Ausgaben auf Software-Programme, die später nicht genutzt werden. Angesichts dieser Situation kommen zunehmend neue Anwendermodelle ins Spiel: So genannte „Managed Services“ beziehen statt Software zu kaufen.
„Bei den aktuellen Tendenzen in der Telekommunikation und Informationstechnik (ITK) gewinnen Arbeitsplatz- und Benutzerlizenzen für Software an Bedeutung. Ob Lösungen für Internet-Telfonie oder Firewalls, beim Kauf der Software erfolgt die Preisgestaltung in der Regel über Lizenzen. Das wachsende Geschäft mit Gebrauchtsoftware zeigt, welche Werte hier investiert werden. Die bessere Alternative für viele Anwender ist aber, auf den Kauf ganz zu verzichten und statt dessen Managed Services zu wählen“, sagt Helmut Reisinger, Geschäftsführer des Stuttgarter IT-Dienstleisters NextiraOne.
Den Handel mit Gebrauchtsoftware gibt es schon seit rund drei Jahren. Nun hat er allerdings eine Größenordnung erreicht, die zu Gegenmaßnahmen von großen Softwareanbietern führt. Teilweise versucht man Klauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen einzubauen, die den Softwareeinsatz ausschließlich für die Geschäftszwecke des Erstkäufers zulassen. Rechtsexperten zweifeln, ob solche Vertragsklauseln wirksam sind und erwarten Musterprozesse, die eine endgültige Klärung erbringen könnten. Während Microsoft sich grundsätzlich damit abgefunden hat, wollen SAP und Oracle keine gebraucht erworbenen Lizenzen akzeptieren.
Brancheninsider raten den Anwendern, alternativ zum Kauf die Angebote von Managed Services zu prüfen. Gerade die hohe Innovationsgeschwindigkeit von Anwendungen, die auf dem Web basieren oder in direktem Zusammenhang damit stehen, lässt es nicht unbedingt ratsam erscheinen, teure Softwarelizenzen zu erwerben, um eventuell schon zwei Jahre später auf eine andere Lösung umzuschwenken. Neben dem Vorteil von Managed Services, dass nur Funktionen gemietet und keine Investitionen getätigt werden, erhält der Anwender auch ein Dienstleistungspaket mit Rund-um-Service und Anwendungsmanagement.
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