Basel II treibt IT-Investitionen an

Automatisierungsbedarf für Kommunikation zwischen Banken und Unternehmen

Um die Finanzierungsprozesse mittelständischer Unternehmen zu verbessern, ist eine stärkere Vernetzung der Informationstechnik zwischen Firmen, Hausbank und Geldgebern erforderlich. Das ist das Ergebnis einer Studie des Software Forum Bayern e.V. unter dem Titel „Agieren in Netzwerken: Financial Supply Network – Potenziale für eine stärkere IT-Unterstützung im Bereich der Mittelstandsförderung“.

Basel II und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht stellen Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft (MaK), das schließt standardisierte Informationen mit ein. Derzeit übermitteln Unternehmen ihre Daten häufig noch in Papierform – ein fehleranfälliges und zeitaufwändiges Verfahren. Doch besonders bei Ausschreibungen kommt es auf Schnelligkeit an. Oft geht der Auftrag an Firmen, die bereits eine Projektfinanzierung vorweisen können. Liegen die Bilanz- und Wirtschaftsdaten in elektronischer Form vor, läuft der Ratingprozess schneller ab. So lässt sich der strukturelle Nachteil des Mittelstands gegenüber großen Unternehmen ausgleichen.

„Basel II und die damit verbundene ’Regulatory Compliance’ ist derzeit generell ein Treiber für IT-Investitionen. Bis 2006 werden hier die Wachstumsraten jährlich bei 22 Prozent liegen. Basel II ist nicht nur ein investiver Faktor, sondern beschleunigt bei allen Unternehmensgrößen auch den Bedarf an Off-Balance-Sheet-Finanzierungsvarianten,“ so die Marktprognose von Helmut Reisinger, Geschäftsführer von Nextiraone Deutschland. Der gesamte Themenkomplex verschlingt nach Einschätzung von Reisinger bei den Banken rund neun Prozent der gesamten IT-Aufwendungen, denn nach den Ergebnissen der bayerischen Studie müssen auch die Finanzinstitute ihre interne und externe Kommunikation stärker automatisieren.

Die Studie unterteilt die Potenziale für eine verbesserte IT-Unterstützung in folgende Kategorien: Automatisierung von Geschäftsprozessen in Banken, Verbesserung der Informationstransparenz zwischen Hausbank und Unternehmen, Bündelung und webbasierte Darstellung der bank- bzw. bankengruppeninternen Ratinginformationen, Verbesserung des Networking durch E-Collaboration, Aufbau und Nutzung von Portalplattformen im Business-to-Business- und Business to Customer-Segment, Bündelung und zielgruppengerechtere Aufbereitung des relevanten Informationsportfolios für den Mittelstand.

Einen Lösungsansatz sehen die Autoren der Studie in der Automatisierung der Geschäftsprozesse durch Enterprise Application Integration (EAI) und die Nutzung von so genannten Secure Data Rooms. Sie erlauben einen Datenaustausch bei der komplexen und damit nur schwer standardisierbaren Projektfinanzierung. „Geld gibt es für Vertrauen, und eine Bank vertraut nur dem, den sie kennt“, sagt Rudolf Haggenmüller, Geschäftsführer des Software Forum Bayern. Eine langfristige Einschätzung des Partners könne man nur durch Transparenz und ein regelmäßiges Reporting erreichen.

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