Ghrelinwerte bei Übergewicht entscheidend

Werte bei Übergewichtigen tagsüber am höchsten

Veränderungen im täglichen Muster eines Hormons, das den Hunger kontrolliert, erklären warum manche Menschen übergewichtig werden. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of California gekommen. Untersucht wurden die Ghrelinwerte von fünf schlanken und fünf übergewichtigen Männern. Es zeigte sich, dass die Werte der schlanken Männer in der Nacht am höchsten waren, während jene der Übergewichtigen tagsüber am meisten stiegen. Die Folge war, dass diese Teilnehmer eher aßen. Die Ergebnisse der Studie wurden in den Proceedings for the National Academy of Sciences veröffentlicht.

Ghrelin wird von den Zellen des Magens gebildet und gilt als einziges Hunger stimulierendes Hormon. Seine Werte steigen vor dem Essen an und fallen danach wieder. Das Team um Julio Licinio nahm den Teilnehmern 24 Stunden lang alle sieben Minuten Blutproben ab. Bei den schlanken Männern stiegen die Werte zwischen Mitternacht und sechs Uhr in der Früh am stärksten an. Dieser Anstieg war auch höher als jener vor den Mahlzeiten. Im Vergleich dazu kam es bei den übergewichtigen Teilnehmern zu keinen nächtlichen Höchstwerten. Sie verfügten generell über niedrigere Werte. Laut Licinio schienen sich diese Ergebnisse auf den ersten Blick zu widersprechen.

„Man würde erwarten, dass das Blut der dickeren Männer mehr Hungerhormone enthält. Daher muss etwas das Ghrelin dieser Personen beeinflussen. Der stärkste Ghrelinanstieg fehlte bei diesen Teilnehmern. Das legt nahe, dass ihr Steuerungssystem nicht länger funktioniert oder nicht länger in der Lage ist, seine eigenen Informationen zu verarbeiten.“ Die Wissenschaftler untersuchten mit Leptin und Adiponectin zusätzlich die Werte von zwei Hormonen, die von Fettzellen produziert werden. Leptin informiert über das Erreichen der Sättigung, Adiponectin spielt bei der Regulierung des Energiehaushaltes eine Rolle. Laut BBC verfügten die übergewichtigen Teilnehmer über höhere Leptinwerte und geringere Adiponectinwerte. Anders als beim Ghrelin folgten diese Hormone bei beiden Gruppen dem gleichen Verteilungsmuster.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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