Szechuan-Pfeffer gegen Mäusefraß

Chinesische Gewürze vertreiben Schädlinge

Bauern können neuerdings gefräßige Wühlmäuse mithilfe von Szechuan-Pfeffer in die Flucht schlagen. Nach jüngsten Untersuchungen von Forschern mögen die Mäuse nämlich die scharfe Pfefferlösung gar nicht. Versuche mit anderen Schädlingsmitteln konnten den Mäusen meist jedoch nichts anhaben. Auch Versuche mit Chili waren erfolglos, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature.

„Wühlmäuse richten besonders in Apfelplantagen schreckliche Schäden an, da sie die Wurzeln im Winter anknabbern“, so Gisela Epple vom Monell Chemical Senses Center in Philadelphia. Die Nagetiere vermehren sich schnell und leben in Gruppen zusammen. Prärie-Wühlmäuse werden häufig auch mit synthethischen Repellentien bekämpft, die aber giftig sind. Umgekehrt gewöhnen sich die Nager relativ rasch an neue Gerüche. Szechuan-Pfeffer scheinen die Nager aber extrem zu hassen, berichten die Forscher im Fachmagazin Pest Management Science.

Szechuan-Pfeffer (Xanthoxylum piperitum) gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Die getrockneten Früchte weisen einen aromatischen Geruch auf, der bei den meisten Arten als zitronenartig beschrieben werden kann, mit mehr oder minder starkem warm-holzigen Oberton. Einige der Szechuan-Pfeffer-Arten weichen im Geruch von diesem Muster ab. Die meisten schmecken jedoch beißend scharf, wobei die Schärfe manchmal einige Zeit zur Entwicklung braucht.

Capsaicin, der Wirkstoff von Chili-Pfeffer, wird schon seit einigen Jahren gegen den Wildverbiss von Sträuchern und Bäumen eingesetzt, berichtet der Biologe Bill Adelt von der Colorado State University in Fort Collins. Der Stoff scheint aber bei einigen Tieren wie etwa Bibern überhaupt keine Wirkung zu haben. „Diese Tiere ernähren sich von zum Teil wirklich stark aromatischen Pflanzen, daher ist die Mundschleimhaut nicht empfindlich gegen den Chilipfeffer“, so Bruce Bryant vom Monell-Team. Bryant nimmt an, dass die chemischen Substanzen des Szechuan-Pfeffers eher die Haut der Wühlmäuse reizt. Dennoch warnen die Experten davor, den Wühlmäusen jegliche Nahrungsquelle zu nehmen. „Bevor sie nämlich einen Tod durch Verhungern erleiden, fressen sie auch Nahrung, die ihnen gar nicht schmeckt“, so Epple.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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