Drohnen ersetzten Satelliten und Kampfjets

Der zunehmende Einsatz unbemannter Flugkörper (Unmanned Aerial Vehicles, UAVs) durch die amerikanischen Streitkräfte verstärkt auch in Europa die Nachfrage nach entsprechenden Systemen. Nach einer Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan wird das UAV-Budget der europäischen Staaten zwischen 2003 und 2004 insgesamt 5,5 Mrd. Euro erreichen.

In den zivilen Märkten dürften UAV-Systeme vor allem für ISR-Zwecke (Nachrichtendienste, technische Überwachungen und Aufklärung) gefragt werden. So setzten die Akteure hohe Erwartungen in die Fähigkeiten von UAVs, bemannte Flugzeuge sowie spezifische Boden- und Satellitensysteme zu ersetzen. Als Hauptwachstumsmotor nennt Frost & Sullivan das zunehmende Interesse an Sicherheitslösungen im Zuge der EU-Erweiterung. Bei der Überwachung der europäischen Küsten zu Sicherheits- und Umweltschutzzwecken könnten vor allem HALE-UAVs (High-Altitude-Long-Endurance) zum Einsatz kommen. Potenzielle Anwendungen wären die Ortung von Waldbränden, illegale Fischerei und Ölteppichen.

Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien möchten in den kommenden Jahren bedeutende Summen in UAVs investieren und Hersteller wie Elbit, IAI, Sagem, SA, EADS, Dassault und Aviation arbeiten bereits an der nächsten UAV-Generation. „Wenn es um Informationsvorsprung geht, spielen unbemannte Flugkörper eine immer wichtigere Rolle. UAVs können sich über 24 Stunden lang geräuschlos in ihrer Position halten und Daten über das Zielobjekt liefern“, kommentiert Frost & Sullivan-Research-Analyst Shai Shammai.

Grundsätzlich hinken die europäischen Hersteller aber der amerikanischen Konkurrenz hinterher. Während die USA bereits über Global Hawk, eine betriebsfähige HALE-Drohne verfügen, müssen entsprechende Systeme in Europa erst entwickelt werden. Laut Shammai bewegt sich der Markt auch in Richtung UCAV-Applikationen (Unmanned Combat Aerial Vehicles), sprich unbemanntes Kampflugzeug. Der Trend könnte sogar dazu führen, dass Großbritannien seine Pläne zum Erwerb neuer Eurofighter aufgibt und sich stärker auf die Entwicklung UAV-basierter Anwendungen konzentriert.

Media Contact

Wilhelm Bauer pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.aerospace.frost.com

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