Verbraucher vertrauen Landwirten heute mehr als vor fünf Jahren

Emnid-Studie analysiert öffentliche Meinung über Landwirtschaft

Die deutsche Bevölkerung hat heute von den Landwirten eine bessere Meinung als vor fünf Jahren. Das Vertrauen gegenüber der Landwirtschaft hat zugenommen, auch wenn die Produktionsmethoden kritisch hinterfragt werden. Gestiegen ist auch der Anteil der Bevölkerung, der die Umwelt- und Tierschutzleistungen der Landwirte anerkennt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentativen Meinungsumfrage des Emnid-Institutes, die der Verein information.medien.agrar (i.m.a) in Auftrag gegeben hat. Die Meinungsumfrage wird regelmäßig seit 1978 durchgeführt.

Das Interesse an landwirtschaftlichen Themen hat bei den Verbrauchern in den vergangenen Jahren zugenommen, vor allem interessiert die Nahrungsmittelqualität und die Tierhaltung. Für die Mehrzahl der Bevölkerung sind die deutschen Landwirte in der EU Vorreiter beim Umwelt- (63 %), Tier- (60 %) und Verbraucherschutz (51 %). Bei den eigenen Verbrauchern genießen die deutschen Bauern im Vergleich zu ihren EU-Konkurrenten eine herausragende Vertrauensstellung: 74 % der Bevölkerung vertrauen ihnen. Dabei schätzt die Mehrheit der Bevölkerung die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft, die entscheidend die deutsche Kultur mitprägt (77 %), die Nahrungsmittelversorgung sichert (57 %) und wertvolle Rohstoffe für die Industrie liefert (54 %). Nicht von ungefähr plädieren deshalb 61 % der Deutschen dafür, dass die Landwirtschaft mehr Unterstützung von Staat und Politik erhalten soll.

Nach mehrheitlicher Verbrauchermeinung wirtschaften deutsche Landwirte modern, tier- wie umweltfreundlich und erzeugen preiswerte Qualitätsprodukte. Jeder zweite Bundesbürger ist der Überzeugung, dass Landwirte die Landschaft pflegen und erhalten. 1997 waren erst 43 % dieser Meinung. Einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren bescheinigen 45 % der Bevölkerung (1997: 35 %). Dass Landwirte beim technischen Fortschritt auf der Höhe sind, attestieren fast zwei Drittel der Bevölkerung, vor fünf Jahren hatten erst 45 % diese Meinung.

Nach wie vor kritisch hinterfragen die Bundesbürger besonders die Haltung von Nutztieren und den Einsatz von Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln. So glauben 28 % der Bevölkerung, dass die Tiere in den landwirtschaftlichen Betrieben heute „weniger artgerecht gehalten werden“ als früher. Diese Meinung steht auch im engen Zusammenhang mit dem Begriff „Massentierhaltung“: 37 % der Bevölkerung halten die Aufstallung von maximal 100 Schweinen für die „ideale Tierbestandsgröße“. Mehr als jeder dritte Bundesbürger lehnt eine Tierhaltung in großen Beständen ab, dafür sollten Eier, Fleisch und Milch teurer werden.

Wie bilden sich die Verbraucher ihre Meinung zur Landwirtschaft? Die eigene Beobachtung, also der Kontakt zum Landwirt auf dem Wochenmarkt, auf dem Acker und im Stall oder beim Gespräch, nimmt mit 77 % die führende Informationsquelle über die Landwirtschaft ein, gefolgt von den Medien (Fernsehen, 71 % und Tageszeitungen 65 %).

Und welche landwirtschaftliche Themen interessieren die Bundesbürger besonders? Die „Qualität der Produkte“ (95 %) und der „Umgang mit Tieren“ (91 %) werden am häufigsten genannt. Danach finden Themen wie „Transparenz der Produktion von Lebensmitteln“ (79 %), „Biologischer Landbau“ (78 %), „Leben auf dem Land“ (68 %) und die „Technik in der Landwirtschaft“ (58 %) vorrangiges Interesse. Den „Alltag des Landwirtes“ hält jeder zweite Befragte (54 %) für ein spannendes Thema.

Weitere Informationen über die Emnidstudie bei der
i.m.a.-information.medien.agrar e.V.,
Konstantinstraße 90, 53179 Bonn,
Tel. 0228-979 93 70, Fax. 0228-979 93 75,
E-Mail: info@ima-agrar.de

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