Vitrifizierung macht Einfrieren von Eizellen möglich

Ein Verfahren zur Lagerung menschlicher Eizellen, das Frauen ermöglicht, die Mutterschaft zu verschieben, ist genau so sicher wie eine herkömmliche künstliche Befruchtung. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der McGill University gekommen.

Die Forscher untersuchten die Daten von 200 Kindern, die mit Hilfe von „verglasten“ Eizellen empfangen wurden. Das Verfahren beruht auf dem sehr raschen Einfrieren und könnte auch Frauen helfen, deren Fruchtbarkeit zum Beispiel durch eine Krebserkrankung bedroht ist. Details der Studie wurden in Reproductive Biomedicine Online veröffentlicht.

Sperma und Embryos werden oft eingefroren und erfolgreich wieder aufgetaut. Erste Versuche, Eizellen einzufrieren, waren weitaus weniger erfolgreich. Die Bildung von Eiskristallen in der Flüssigkeit im Inneren der Eizelle kann die Struktur beschädigen und sie damit unbrauchbar machen. Bei der Vitrifizierung wird das Wasser aus der Eizelle entfernt, eine nicht gefrierende Lösung hinzugefügt und dann blitzartig in flüssigem Stickstoff eingefroren. Es wird angenommen, dass 95 Prozent der Eizellen diesen Vorgang überleben, berichtet BBC. Bei anderen älteren Verfahren waren es 50 oder 60 Prozent. Diese Form der Vitrifizierung wird bereits in einigen britischen Kliniken angeboten. Die Kosten dafür belaufen sich auf bis zu 3.000 Pfund. Dazu kommt noch eine geringe Gebühr für die Lagerung der Eizellen.

Frauen verfügen über eine beschränkte Anzahl an Eizellen. Die Fruchtbarkeit nimmt ab einem Alter von Ende dreißig durch die sinkende Zahl der Eizellen immer mehr ab. Effektive und sichere Verfahren zum Einfrieren von Eizellen würden ihre Gewinnung und späteren Einsatz bei einer künstlichen Befruchtung ermöglichen. Die Wissenschaftler wiesen nach, dass die Rate der Geburtsfehler bei den 200 untersuchten Kindern bei 2,5 Prozent lag. Dieser Wert gilt ungefähr auch bei natürlichen Schwangerschaften und künstlichen Befruchtungen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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