Erste bundesweite wissenschaftliche Umfrage zur Akzeptanz und Platzierung von Windkraftanlagen in Deutschland

Die Technische Universität Berlin und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) befragen bis Ende Juli 2008 die Deutschen zu ihrer Bewertung der Windkraftnutzung in Deutschland. Die Umfrage erfolgt mit einem internet-basierten Fragebogen, den in den ersten beiden Wochen bereits über 1000 Personen ausgefüllt haben.

Hintergrund dieser Umfrage ist der Plan der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland auf ca. 30 Prozent zu erhöhen. Heute liegt der Anteil erneuerbarer Energien bei rund 14 Prozent. Um dieses Ziel als eine Maßnahme zum Klimaschutz erreichen zu können, soll auch die Windkraft an Land ausgebaut werden.

Da die Nutzung der Windkraft in Deutschland jedoch zum Teil stark umstritten ist, möchten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erfahren, wie die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger verschiedene Formen des Ausbaus der Windkraft bewerten. Dabei geht es unter anderem um die Höhe der Anlagen oder um ihren Mindestabstand zu Ortschaften. Die Ergebnisse sind von besonderer Bedeutung, da in den nächsten Jahren nicht nur weitere Windparks entstehen werden, sondern vor allem viele ältere Anlagen durch neue ersetzt werden sollen. Ziel der Forscher und Forscherinnen ist es, intelligente Lösungen für die Platzierung von Neu- und Ersatzanlagen zu finden. Mit den Ergebnissen sollen die Energie- und Umweltpolitiker in Bund und Ländern, aber auch die regionalen Raumplaner darüber informiert werden, wie die Bevölkerung über die Nutzung der Windenergie denkt. Erste Ergebnisse der Umfrage werden im Herbst 2008 veröffentlicht.

An der Umfrage kann jeder in Deutschland teilnehmen. Dazu müssen lediglich mehrere Fragen unter folgender Internet-Adresse beantwortet werden:

http://www.unipark.de/uc/windkraft_tuberlin

Die Umfrage ist Teil des Forschungsprojektes „Nachhaltige Landnutzung im Spannungsfeld umweltpolitisch konkurrierender Zielsetzungen am Beispiel der Windenergiegewinnung“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunktes „Wirtschaftswissenschaften für Nachhaltigkeit“ gefördert wird. Das Projekt wird von der TU Berlin gemeinsam mit dem UFZ Leipzig durchgeführt.

Links:
Online-Umfrage zur Akzeptanz der Windenergie in Deutschland:
http://www.unipark.de/uc/windkraft_tuberlin/
BMBF-Projekt „Nachhaltige Landnutzung im Spannungsfeld umweltpolitisch konfligierender Zielsetzungen am Beispiel der Windenergiegewinnung“:
http://www.ufz.de/index.php?de=14638
http://www.landschaftsoekonomie.tu-berlin.de/8359.html
Auf diesen Seiten werden später auch die Ergebnisse der Umfrage veröffentlicht.
Weitere Informationen:
Dr. Jürgen Meyerhoff
Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der TU Berlin
Telefon: 030-314-73322
http://www.landschaftsoekonomie.tu-berlin.de/meyerhoff.html
und
Dr. Jan Monsees
Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ)
Telefon: 0341-235-1743
http://www.ufz.de/index.php?de=14285
oder über die Pressestelle
Tilo Arnhold
Telefon: 0341-235-1269
E-mail: presse@ufz.de
Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg 900 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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