Die frühkindliche Bildung und Betreuung weist in den 16 Bundesländern deutliche Unterschiede auf. Während in Westdeutschland vor allem die Qualität des Angebotes - gemessen am Personalschlüssel - überzeugt, stehen im Osten wesentlich mehr Betreuungsplätze zur Verfügung.
Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung, die die frühkindlichen Bildungssysteme miteinander vergleicht. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Schwerpunkte Teilhabe, Qualität und Investitionen. "Damit hängen die Bildungschancen für kleine Kinder sehr stark davon ab, in welchem Bundesland sie geboren werden", sagte Vorstandsmitglied Dr. Johannes Meier von der Bertelsmann Stiftung.
Nahezu alle Bundesländer hätten ihr Engagement in der frühkindlichen Bildung deutlich intensiviert, stellen die Autoren der Studie fest. Dennoch lasse die Versorgung der Dreijährigen zu wünschen übrig. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein liege die Teilnahmequote der Dreijährigen bei unter 70 Prozent, obwohl ein Rechtsanspruch bestehe. Andererseits erreichten Länder wie Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mit Teilhabequoten von über 90 Prozent das hohe Niveau der ostdeutschen Bundesländer.
Herausragend bei den unter Dreijährigen ist Sachsen-Anhalt: Zehn Prozent der Kinder unter einem Jahr besuchen eine Einrichtung, bei den Einjährigen sind es 60 Prozent, bei den Zweijährigen 85 Prozent und bei den Dreijährigen 94 Prozent. In Sachsen-Anhalt besteht von Geburt an ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. "Daher würden wir es sehr begrüßen, wenn die Bundesländer den von der Politik beschlossenen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren nun rasch umsetzen würden", sagte Meier.
Auch die Investitionen in frühkindliche Bildung und Betreuung variieren zwischen den Bundesländern deutlich: Die Spannbreite liegt zwischen 1.000 und 3.000 Euro pro Kind unter zehn Jahren. So geben Schleswig-Holstein und Niedersachsen nur 37 Prozent der Summe aus, die Berlin für Bildung und Betreuung seiner Kinder ausgibt. Entsprechend unterschiedlich werden die Eltern an der Finanzierung beteiligt.
Ein wichtiges Kriterium für die Qualität von Kindertageseinrichtungen ist der Personalschlüssel. Der Personaleinsatz pro Kind unter drei Jahren hat im Bundesländervergleich eine Spannbreite von 1:4,2 bis 1:7,8. In der Spitzengruppe mit einem Personalschlüssel von unter 1:5 liegen Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Im Mittelfeld liegen Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen und Schleswig-Holstein mit einem Personalschlüssel zwischen 1:5 bis 1:6. Die Schlussgruppe bilden Brandenburg, Hamburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit einem Personalschlüssel über 1:6. Damit liegen selbst die Spitzenländer unter dem von der Bertelsmann Stiftung empfohlenen Personalschlüssel für Kinder unter drei Jahren von 1:3.
Rückfragen an: Anette Stein, Telefon: 0 52 41 / 81 - 81 274; E-Mail: Anette.Stein@Bertelsmann.de
Kathrin Bock-Famulla, Telefon: 0 52 41 / 81 - 81 173; E-Mail: Kathrin.Bock-Famulla@Bertelsmann.de
Ute Friedrich | idw
Weitere Informationen:
http://www.bertelsmann-stiftung.de
Weitere Berichte zu: > Teilhabe
Tabakrauchen verkalkt Arterien stärker als reiner Cannabis-Konsum
11.04.2018 | Universität Bern
»Zweites Leben« für Smartphones und Tablets
16.03.2018 | Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
Ein computergestütztes Netzwerk zeigt, wie die Ionenkanäle in der Membran von Nervenzellen so verschiedenartige Fähigkeiten wie Kurzzeitgedächtnis und Hirnwellen steuern können
Nervenzellen, die auch dann aktiv sind, wenn der auslösende Reiz verstummt ist, sind die Grundlage für ein Kurzzeitgedächtnis. Durch rhythmisch aktive...
Von einer einzigen Stammzelle zur Vielzahl hochdifferenzierter Körperzellen: Den vollständigen Stammbaum eines ausgewachsenen Organismus haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Berlin und München in „Science“ publiziert. Entscheidend war der kombinierte Einsatz von RNA- und computerbasierten Technologien.
Wie werden aus einheitlichen Stammzellen komplexe Körperzellen mit sehr unterschiedlichen Funktionen? Die Differenzierung von Stammzellen in verschiedenste...
University of Connecticut researchers have created a biodegradable composite made of silk fibers that can be used to repair broken load-bearing bones without the complications sometimes presented by other materials.
Repairing major load-bearing bones such as those in the leg can be a long and uncomfortable process.
Polymer-Leuchtdioden (PLEDs) sind attraktiv für den Einsatz in großflächigen Displays und Lichtpanelen, aber ihre begrenzte Stabilität verhindert die Kommerzialisierung. Wissenschaftler aus dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPIP) in Mainz haben jetzt die Ursachen der Instabilität aufgedeckt.
Bildschirme und Smartphones, die gerollt und hochgeklappt werden können, sind Anwendungen, die in Zukunft durch die Entwicklung von polymerbasierten...
Study published in the journal ACS Applied Materials & Interfaces is the outcome of an international effort that included teams from Dresden and Berlin in Germany, and the US.
Scientists at the Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) together with colleagues from the Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) and the University of Virginia...
Anzeige
Anzeige
Internationale Konferenz zur Digitalisierung
19.04.2018 | Veranstaltungen
124. Internistenkongress in Mannheim: Internisten rücken Altersmedizin in den Fokus
19.04.2018 | Veranstaltungen
DFG unterstützt Kongresse und Tagungen - Juni 2018
17.04.2018 | Veranstaltungen
Grösster Elektrolaster der Welt nimmt Arbeit auf
20.04.2018 | Interdisziplinäre Forschung
Bilder magnetischer Strukturen auf der Nano-Skala
20.04.2018 | Physik Astronomie
Kieler Forschende entschlüsseln neuen Baustein in der Entwicklung des globalen Klimas
20.04.2018 | Geowissenschaften