Deutschland wird Europameister

Der Tipp der kleinen Fußball-Fans fällt eindeutig aus. Wenn am 29. Juni der Schlusspfiff nach dem Finale in Wien fällt, wird Deutschland Europameister sein. Über 45 Prozent der Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren glauben fest an diesen Triumph.

Aber auch Italien und Frankreich werden gute Chancen eingeräumt. Immerhin noch knapp zehn Prozent der Kids trauen den Italienern das Double aus Welt- und Europameisterschaft zu. Frankreich wird von neun Prozent als Favorit gehandelt.

Griechenland, derzeit noch amtierender Europameister, spielt bei den Nachwuchskickern keine große Rolle. Lediglich ein Prozent würde auf die Mannen von König Rehakles wetten. Noch schlechter werden nur die Chancen für die Schweizer, Rumänen und die Tschechen gesehen.

„Ich glaube fest daran, dass die Kids den Europameister richtig tippen“, kommentiert der Projektleiter Heinz Reinders, Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Bildungsforschung an der Universität Würzburg, die Ergebnisse lächelnd. „Schließlich hat mein Sohn bei der WM vor zwei Jahren fast jedes Spiel besser getippt als ich.“ Denn: Die Schüler kennen sich gut aus mit dem Runden und dem Eckigen. 77 Prozent wussten, dass die Austragungsländer Österreich und die Schweiz sind, weitere 68 Prozent konnten korrekt angeben, was „Abseits“ bedeutet. Diese „Experten“ sehen die Chancen der Deutschen übrigens noch optimistischer. Zwei von drei tippen hier auf die Mannschaft von Jogi Löw.

In der Zeit vom 22. Mai bis zum 4. Juni haben insgesamt 247 Schülerinnen und Schüler online ihren Tipp abgegeben, und Fußball scheint beim Nachwuchs längst keine „Männersache“ mehr zu sein. Immerhin 37 Prozent der Befragten waren Mädchen. An dieser Begeisterung der Mädchen scheinen Lukas Podolski und Michael Ballack nicht ganz unschuldig zu sein. Die Mädchen haben die beiden zu ihren Lieblingsspielern gewählt. Für Poldi schwärmen 19 Prozent der Mädchen, für Ballack sind es 14 Prozent. Zwar sind auch die Jungen mehrheitlich von Podolski begeistert (15 Prozent), allerdings rücken Klose und Ballack (beide 14 Prozent) nahezu gleichauf. Philipp Lahm (10 Prozent) und Bastian Schweinsteiger (6,5 Prozent der Jungen; 9,7 Prozent der Mädchen) gehören für Mädchen und Jungen gleichermaßen zu den Top-Spielern.

Deshalb zieren diese Spieler wohl auch die beliebtesten Sammelbilder. Mit 46 Prozent sammeln knapp die Hälfte der Kids die kleinen Bildchen und kleben sie fleißig in ihre Alben. Im Durchschnitt nennt jedes Kind 252 dieser Bilder sein eigen. Ein nicht ganz billiges Hobby. Rund acht Euro müssen die eifrigen Sammler pro Woche dafür am Kiosk ausgeben.

Ab dem 7. Juni können die Schüler live mit ihren Stars mitfiebern. Ein wenig wird darunter wohl das zeitige Zu-Bett-Gehen leiden. Knapp 46 Prozent wollen sich auf jeden Fall jedes Spiel der Europameisterschaft ansehen, 77 Prozent möchten auf keinen Fall ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft verpassen. Und vielleicht haben sie dazu bis zum Finale die Gelegenheit und können am Ende zufrieden feststellen: Ich hab's doch gewusst. Deutschland wird Europameister!

Kontakt: Prof. Dr. Heinz Reinders, T: (0931) 888 5566, mobil: 0176 – 632 669 66, E-Mail: heinz.reinders@uni-wuerzburg.de

Media Contact

Gunnar Bartsch idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer