Fettleibigkeit ist auch eine Umweltsache

Fettleibigkeit ist nicht nur ungesund, sondern hat auch nachteilige Wirkung für die Umwelt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der London School of Hygiene and Tropical Medicine.

Die Forscher hatten nämlich den Nahrungsmittelverbrauch von je einer Milliarde Fettleibigen mit der von einer Mrd. Schlanker hypothetisch miteinander verglichen, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist. Dicke brauchen wesentlich mehr Nahrungsmittel und das wiederum belastet die Umwelt.

Zwei wesentliche Komponenten haben den Studienleiter Phil Edwards dabei besonders interessiert. Wie viel Nahrung müssen die Menschen zu sich nehmen, um einfach nur leer zu laufen, also ohne körperliche Betätigung. „Gemeint ist damit der einfache Wert, um etwa die Blutversorgung und den gesamten Metabolismus aufrecht zu erhalten“, erklärt Edwards gegenüber pressetext.

Zudem habe man errechnet wie viel Nahrungsmittel Menschen während der üblichen Aktivitäten Tag für Tag konsumieren. „Anschließend haben wir Menschen mit einem BMI von 24,5 mit jenen, die einen BMI von 30 oder mehr aufwiesen, miteinander verglichen“, so der Forscher. Das Ergebnis sei verblüffend gewesen: Die Schlanken konsumierten am Tag um insgesamt 18 Prozent weniger Kalorien als die Dicken, die insgesamt auf 2.960 Kalorien kamen.

„Wenn man sich anschließend die Zahlen ansieht, die größere und dickere Menschen verbrauchen, um einfach nur die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, wird offensichtlich, dass Dickere 1.680 Kalorien täglich, Dünnere aber nur 1.550 Kalorien täglich konsumieren.“ Es sei natürlich auch deutlich geworden, dass Dickere mehr Energie aufwenden müssen, um von A nach B zu gehen. Die Resultate zeigen deutlich, dass Abnehmen nicht nur gesünder sei, sondern auch noch andere Folgen mit sich bringe. „Die Untersuchung hat verschiedene Gründe.

Einer davon ist, dass die Statistiken zeigen, dass bis 2010 rund 40 Prozent der Briten fettleibig sein werden.“ Einen weiteren Hintergrund bildet die derzeitige Diskussion um die steigenden Nahrungsmittelpreise und dem Ausbau der Biotreibstoffe. „Dickere Menschen essen einfach mehr“, so Edwards, der auch hochrechnet, dass für die Gewinnung eines einzigen Kilogramm Fleisches sieben Kilogramm Pflanzen nötig sind. „Das haben wir aber gar nicht mit ins Kalkül gezogen“, so der Forscher abschließend im pressetext-Interview.

Auch eine andere Studie warnt vor den Folgen der Nahrungsmittelverschwendung: das Stockholm International Water Institute http://www.siwi.org hat errechnet, dass die Süßwasserreserven durch weggeworfene Nahrungsmittel extrem belastet werden. Am schlimmsten ist die Verschwendung von Nahrungsmitteln in den USA, wo 30 Prozent aller Lebensmittel – mit einem Wert von 48,3 Mrd. Dollar jährlich – weggeworfen werden. Das ist als ob man einen Wasserhahn laufen ließe und 40 Billionen Liter Wasser in die Mülltonne fließen lasse, so der Bericht. Mindestens 500 Mio. Haushalte könnten mit dieser Menge Wasser jährlich auskommen. Der Report „Saving Water: From Field to Fork“ fordert dazu auf, die Verschwendung von Lebensmittel bis 2025 zu halbieren.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.lshtm.ac.uk

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